KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ankunft auf Lombok: Vier Tage Reisezeit überstanden

Kolumne von Ivo Schützbach
Am Mittwoch um die Mittagszeit trudelten die letzten Mitglieder des SBK-Trosses auf der indonesischen Insel Lombok ein. Die Anreise von Europa war mühsam, obwohl es «nur» zirka 15 Flugstunden sind.

Im Laufe des Montags kamen die letzten Mitglieder des SBK-Paddocks mit Flügen aus Europa in Jakarta oder Denpasar an, denn nur diese beiden Flughäfen waren erlaubt, um nach Indonesien einzureisen.

Die Nacht von Montag auf Dienstag sowie von Dienstag auf Mittwoch mussten alle auf ihrem Hotelzimmer verbringen, um die behördlichen Quarantäneauflagen zu erfüllen. Es gab drei Mahlzeiten täglich, das Frühstück am Dienstag wurde um 5.47 Uhr zugestellt. Dass vom übernächtigten Tross um diese Uhrzeit alle im Tiefschlaf lagen, sollte keinen wundern. Dass niemand drei Stunden später ein kaltes Spiegelei mit kalten Pommes und einer kalten Wurst haben wollte, auch nicht. So blieb das Essen vor beinahe jeder Türe im Gang stehen, lediglich Früchte und Saft fanden Abnehmer.

Zwischen 16.30 und 18 Uhr Ortszeit ging am Dienstagnachmittag eine Labormitarbeiterin von Zimmer zu Zimmer und nahm bei jedem einen Abstrich in Rachen und Nase für einen neuerlichen PCR-Test vor. Es war der bis dahin dritte, und wir waren noch nicht einmal auf Lombok: einer war vor Abflug in Europa nötig, einer sofort bei Ankunft in Indonesien und ein weiterer am Folgetag. Das galt auch für alle Geimpften.

Für die Ungeimpften ist in den kommenden Tagen der vierte Test vorgeschrieben. Vor der Rückreise müssen sich alle erneut testen lassen, weil das die Bestimmungen für Inlandsflüge vorschreiben und alle von Lombok erst wieder in die Hauptstadt Jakarta oder nach Denpasar auf Bali müssen. Von Lombok käme man auch mit dem Auto nach Bali, die Fährstrecke zwischen den beiden beliebten Ferieninseln beträgt zirka 120 Kilometer.

Am Mittwochmorgen ging es für die meisten gegen 6 Uhr im Hotel los, da sehr viele einen frühen Flug von Jakarta nach Lombok hatten. Von den gut 30 Kilometer entfernten Quarantänehotels dauerte es mit dem Bus 45 Minuten bis zum Flughafen, vor Abfahrt erhielten alle ihren konfiszierten Pass zurück und dazu die Bestätigung der ordnungsgemäß absolvierten Quarantäne sowie das negative PCR-Ergebnis.

Flug GA430 von Garuda Indonesia Airlines um 9.10 Uhr war zum großen Teil mit SBK-Leuten besetzt, unter ihnen das Team Puccetti Kawasaki mit Philipp Öttl, Pedercini Kawasaki, MV Agusta mit Niki Tuuli, Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli, BMW Motorsport Direktor Marc Bongers, Dorna SBK Executive Director Gregorio Lavilla, Mitarbeiter von Reifenausrüster Pirelli und den Suspension-Spezialisten von Öhlins. Der Rest kam mit einem Flug von Lion Air nach Lombok. Von Jakarta bis Lombok sind es gut 1000 Kilometer, der Flug dauert knapp zwei Stunden.

Die Quarantäne haben alle gut überstanden, Klagen gab es hauptsächlich über das Essen. «Zum ersten Mal werde ich von einem Rennen mit zwei Kilogramm weniger heimkommen, es hat also auch etwas Gutes», schmunzelte Teamchef Manuel Puccetti. «Ich habe mich nur von Reis und Früchten ernährt und das Fleisch liegen lassen», ergänzte Philipp Öttl. «Ich will nicht die kommenden Tage auf dem Klo verbringen.»

Objektiv betrachtet hätte die Verpflegung im Hotel Grand Sahid deutlich schlechter sein können, die Eingesperrten konnten sogar zwischen europäischem und asiatischem Essen wählen. Außerdem gab es Zimmerservice rund um die Uhr.

Durch die vorgeschriebene Quarantäne dauerte die Reise von Europa nach Lombok vier Tage, dabei beträgt die reine Flugzeit zum Beispiel von München, Frankfurt oder Zürich über Arabien «nur» zirka 15 Stunden.

Die Insel Lombok selbst entschädigt für viele Strapazen, sie wird zurecht als paradiesisch bezeichnet. Mehr über das Eiland sowie den neuen «Mandalika International Street Circuit» in der nächsten Kolumne.


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