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Wintertests: Scott Redding über den Sonderweg von BMW

Von Ivo Schützbach
BMW-Neuzugang Scott Redding

BMW-Neuzugang Scott Redding

In der Vorbereitung auf die Superbike-WM 2022 verfolgen die fünf Hersteller sehr verschiedene Teststrategien. BMW-Neuzugang Scott Redding erklärt, weshalb jeweils andere Prioritäten gesetzt werden.

Die Werksteams von Kawasaki und Honda testen bereits seit Ende Januar, Anfang Februar begann die Weltmeister-Truppe von Yamaha sowie Ducati. BMW wird sein Testprogramm erst Mitte März in Misano aufnehmen, die Bayern haben bei zwei Tests im Dezember in Estoril und Jerez die Weichen für die Anfang April beginnende Saison 2022 gestellt.

«Diese Strategie hat sich bereits letztes Jahr für uns ausbezahlt, denn die Wetterbedingungen waren fast bei jedem unserer Tests hervorragend», so BMW-Teamchef Shaun Muir. «Ich bin sehr zufrieden, dass wir das so gemacht haben, deshalb behalten wir das bei. Dadurch hatten wir mehr Zeit für die Entwicklung.»

BMW und Honda sind sogenannte Konzessionsteams, sie dürfen für die kommende Weltmeisterschaft umfangreiche Verbesserungen an ihren Motoren vornehmen.

«Zuerst war der Plan, 2022 zu testen», erzählte BMW-Neuling Scott Redding SPEEDWEEK.com. «Ich habe mich aber sehr dafür eingesetzt, dass ich bereits im Dezember zum Fahren komme. Weil ich das Motorrad nicht kannte und es ganz anders ist. Es war auch wichtig, dass ich ihnen Informationen gebe – um Sachen zu verbessern, die möglicherweise zwei Monate brauchen. Wir haben dieses Jahr drei Monate vor dem ersten Rennen. Also machte es Sinn, davor zu testen. Ob es dann im Januar, Februar oder März weitergeht, macht für mich keinen Unterschied.»

BMW hat vor dem Saisonstart am Wochenende 8.–10. April in Aragon noch sechs Testtage: am 16./17. März in Misano, am 25./26. März in Barcelona und am 4./5. April in Aragon.

Redding versteht, dass die Hersteller sehr unterschiedliche Teststrategien verfolgen. «Wenn du etwas seit Mitte der Saison 2021 entwickelt hast, dann willst du schnellstmöglich schauen, dass es bereit ist», nannte er als Argument für Tests im Januar und Februar, die immer ein größeres Risiko für schlechtes Wetter mitbringen. «Weil du dann die Möglichkeit hast, anschließend noch etwas anzupassen. Wir waren aber nicht in dieser Position und haben die Zeit deshalb anders genützt. Jeder legt seine Strategie so fest, dass sie ihm den größtmöglichen Nutzen bringt.»

Auch für diese Saison gilt, dass die Stammfahrer nur maximal zehn Tage pro Saison testen dürfen, offizielle Tests der Dorna zählen nicht dazu. Schon länger gibt es Diskussionen, das Reglement dahingehend zu ändern, dass Konzessionsteams zusätzliche Testtage bekommen.

«Ducati, Kawasaki und Yamaha verfügen über viel Erfahrung mit ihren Bikes und sind auf höchstem Niveau», hielt Redding fest. «Wenn BMW gleich schnell entwickelt wie die anderen, dann ist es schwierig die Lücke zu schließen, wenn sie gleich viele Testtage zur Verfügung haben. Für Honda gilt das Gleiche: Sie haben ein neues Bike und entwickeln. Man muss mehr testen, um zu jemandem aufzuholen. Aber es ist, wie es ist – wir müssen unsere Zeit bestmöglich nützen.»


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