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50 Gramm Reis pro Tag: Marco Melandri in der Wildnis

Von Ivo Schützbach
2020 fuhr Marco Melandri seine letzten Rennen in der Superbike-WM, seither hat sich der inzwischen 39-Jährige anderen Dingen gewidmet. Jetzt nimmt er an einer TV-Show auf einer Insel in Honduras teil.

2019 sollte die letzte Saison von Marco Melandri in der Superbike-WM werden: Bereits am 10. Juli verkündete er seinen Rücktritt zum Saisonende. Der Italiener dockte beim Team GRT Yamaha an und fuhr gleich beim Saisonauftakt in Australien den ersten Podiumsplatz ein. Probleme mit Fahrwerksunruhen verhinderten aber konstante Ergebnisse, die ab Saisonmitte zunehmend schlechter wurden. Als WM-Neunter mit drei Top-3-Ergebnissen war es seine schlechteste Saison in der seriennahen Weltmeisterschaft.

Als Barni Ducati in der Saison 2020 einen Ersatz für den dauerverletzten Leon Camier suchte, wurde Melandri schwach und überraschte mit einem Comeback. Der Haudegen war überzeugt, dass er mit der Panigale V4R gut zurechtkommen würde. Doch nur bei seinem ersten Saisonmeeting in Jerez reichte es für Melandri für die Top-10, später waren bereits Punkteränge eine große Herausforderung. Nach nur vier Meetings zog er die Reißleine und erklärte erneut seinen Rücktritt – diesmal vermutlich endgültig.

Der mit der 179 cm großen Manuela Raffaetá liierte Melandri widmet sich seither Hobbys wie der Fliegerei und Rennen mit E-Mountainbikes. Und am heutigen Dienstag fliegt Marco nach Honduras in Zentralamerika, wo er Teil der Fernsehshow «L’Isola die Famosi» sein wird. Die Sendung ist eine Mischung aus den in Deutschland bekannten Formaten «Big Brother» und «Dschungelcamp».

Insgesamt 22 Teilnehmer verbringen zusammen bis zu zehn Wochen auf einer Insel, nach und nach wählt das Publikum ungeliebte Kandidaten aus der Show. «Jeder bekommt nur 50 Gramm Reis pro Tag, wir müssen selber Feuer machen und Fische fangen», beschrieb Melandri SPEEDWEEK.com seinen Alltag in nächster Zeit. «Das wird eine große Herausforderung für mich, die 20 Teilnehmer sind sehr unterschiedliche Charaktere.»

Die Show lebt nicht nur von der Dauerbeobachtung der Kandidaten, sondern auch von den sich entwickelnden sozialen Dynamiken und Aufgaben, die erfüllt werden müssen.

Der vierfache Superbike-Weltmeister Carl Fogarty war bereits in der britischen Ausgabe des «Dschungelcamp», die Szene, als er in einem Glassarg mit 41 Schlangen eingeschlossen war, sind noch in bester Erinnerung. «So extrem wird es bei uns nicht», sagte Melandri vor seinem TV-Abenteuer.


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