Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sandro Cortese: «Ducati kommt Philipp Öttl zugute»

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese fuhr in der Superbike-WM Yamaha und Kawasaki, im Winter von 2019 auf 2020 testete er auch eine Ducati Panigale V4R. Er weiß, was Philipp Öttl bei seinem Debüt mit dem Team Go Eleven erwartet.

Mit Philipp Öttl ist in der Superbike-WM 2022 auch ein Deutscher dabei. Der 25-Jährige hat nach zwei Jahren in der Supersport-WM (Gesamtdritter und -fünfter, elf Podestplätze) einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Superbike-Team Go Eleven Ducati unterschrieben und wird eine von fünf schnellen Panigale V4R pilotieren.

Dieses Motorrad wäre auch der zweifache Weltmeister Sandro Cortese in der Superbike-WM gerne gefahren, doch zu mehr als einem Test im Winter von 2019 auf 2020 mit dem Barni-Team ist es nie gekommen.

«Die Superbike-WM wird jedes Jahr schneller und kommt technisch näher an MotoGP heran», erzählte Cortese SPEEDWEEK.com. «Deshalb ist schwer vorherzusagen, was wir Philipp zutrauen können. Bislang haben ja auch nie alle zusammen getestet, deswegen kann ich nicht einschätzen, wo Philipp steht. Seine Voraussetzungen sind aber sehr gut, er hat ein Top-Team, in dem Rinaldi und Davies erfolgreich waren. Mal sehen, wie das Team finanziell dasteht, ob es auf dem gleichen Level wie die vergangenen beiden Jahre agieren kann. Mit einer Ducati kann er nicht viel falsch machen, es liegt an Philipp, das umzusetzen.»

«Ducati und Yamaha sind die naheliegenden Motorräder, die zu seinem Fahrstil passen», sagt Cortese über Öttl. «Wenn er mit Kawasaki aufgestiegen wäre, hätte er sich wesentlich schwerer getan. Die Ducati ist sehr steif und lässt sich sehr rund fahren, das kommt Philipp zugute. Man muss mit ihr nicht extrem hart anbremsen und den Speed killen, wie das bei der Kawasaki nötig ist. Ich glaube, dass die Ducati das perfekte Motorrad für ihn ist, um seinen Fahrstil umzusetzen.»

Cortese gewann 2018 auf Yamaha die Supersport-WM, im folgenden Jahr stieg er in die Superbike-Klasse auf. In seiner Debütsaison fuhr der Schwabe 20 Mal (!) in die Top-10 und qualifizierte sich sogar für die erste Startreihe.

«Wenn Philipp in den ersten Rennen an den Top-10 kratzt, dann ist das sehr gut», hielt Sandro fest. «Natürlich hoffen wir aus deutscher Sicht, dass es irgendwann einstellig wird. Aber wenn man sich die Werksteams anschaut, dann sind die ersten zehn Plätze eigentlich vergeben. Wenn er von diesen Fahrern welche schlagen kann, dann ist es gut, wenn es Richtung Platz 8 oder 9 geht.»


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