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Marcel Duinker (Kawasaki) über Lowes, Technik, Team

Von Kay Hettich
Alex Lowes und sein Cheftechniker Marcel Duinker

Alex Lowes und sein Cheftechniker Marcel Duinker

Die Aufgaben eines Cheftechnikers in der Superbike-WM gehen weit über eine Besprechung mit dem Fahrer hinaus. Marcel Duinker, bei Kawasaki für Alex Lowes zuständig, erklärt eindrücklich, wie herausfordernd sein Job ist.

Marcel Duinker ist ein Urgestein im Kawasaki-Werksteam. Von 2011 bis 2018 war der Niederländer Cheftechniker von Tom Sykes und gewann mit dem Engländer die Superbike-WM 2013, dazu 34 Laufsiege und 107 Podestplätze. Seit 2019 ist er für den von Yamaha kommenden Alex Lowes zuständig.

Duinker muss das gesamte Team um Lowes koordinieren, bei ihm laufen alle Informationen zusammen. «Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder geschätzt wird und seine Verantwortung versteht», sagte der 45-Jährige. «Leistung, Effizienz und Kontinuität sind die Regeln im Rennsport. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Crew jedes Fahrers besteht aus einer Reihe von Personen mit jeweils eigenen Aufgaben. Als Crew-Chief bin ich der Leader von etwa zehn Personen. Dazu gehören unser Fahrer, Mechaniker, Ingenieure für Elektronik, Aufhängung, Motor und weitere.»

Von seinem Hintergrund her ist Duinker studierter Ingenieur, entsprechend ist seine Herangehensweise. «Wir sind ständig mit einer enormen Menge an Daten konfrontiert, die von Dutzenden von Sensoren am Motorrad, dem Feedback der Fahrer und nicht zu vergessen der Leistung unserer Konkurrenten stammen», erklärte der Niederländer. «All diese Daten werden überwacht und gespeichert und werden für technische und strategische Entscheidungen verwendet. Letztlich ist aber jedes einzelne Teammitglied eine wandelnde Datenbank. Jeder Einzelne sammelt eine Fülle von Erfahrungen auf seinem Gebiet, was wiederum in die Performance einfließt.»

Duinker weiter: «Der Rennsport ist ein Ingenieurwettbewerb, bei dem wir die Gesetze der Physik an die Grenze treiben. Die große Herausforderung besteht darin, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und aus der überwältigenden Menge an Informationen nur die wesentlichen Daten herauszupicken. Die Abstimmung des Motorrades an einem Rennwochenende ist relativ einfach im Vergleich zu der kontinuierlichen Entwicklung, um unser Bike an der Spitze zu halten. Das erfordert ein ausgeprägtes Maschinenbauverständnis.»

Trotz der zunehmend immer wichtigeren Elektronik ist im Motorradsport der Fahrer immer noch das wichtigste Element. «Diese Beziehung zum Fahrer ist von entscheidender Bedeutung. Jedes Feedback des Fahrers trägt dazu bei, wie schnell das Team die Probleme versteht, eine Lösung findet und die Strategien optimieren kann. Wir haben ein glasklares Ziel, Rennen und Meisterschaften zu gewinnen», betonte der Kawasaki-Mitarbeiter. «Alex ist ein Ausnahmesportler. Seine Motivation und sein Erfolgswille sind immens. Er ist ein echter Racer – immer in der Lage, bei jedem einzelnen Rennen seine Höchstleistung abzurufen. Und er hat einen großen Anteil an der jüngsten Entwicklung der Maschine.»

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