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Lob für die M RR: «BMW hat sich richtig reingehängt»

Von Ivo Schützbach
Seit der werksseitigen Rückkehr in die Superbike-WM 2019 bringt BMW für 2023 bereits das dritte neue Homologationsmodell. Gelingt dem deutschen Hersteller damit der Schritt an die Spitze?

2009 trat BMW erstmals in der Superbike-WM an, doch über Gesamtrang 3 (Marco Melandri 2011) kamen die Bayern seither nie hinaus.

Nach vier Jahren mit dem in Stephanskirchen stationierten Werksteam und einem Jahr unter der Führung von BMW Italia wurstelte BMW von 2014 bis 2018 mit einem halbgaren Kundensportprogramm vor sich hin. Doch immerhin schafften es die verantwortlichen Motorsport-Manager so, die dunklen Zeiten mit Geschäftsführer Stephan Schaller zu überbrücken, der nur auf Gewinnmaximierung aus war und keine längerfristigen Visionen hatte.

Seit Mai 2018 hat Dr. Markus Schramm als Leiter BMW Motorrad das Ruder in der Hand. Eine der ersten Handlungen des gebürtigen Kölners war, ein Werksteam in die Superbike-WM zurückzubringen.

2019 brachte BMW die grundlegend überarbeitete S1000RR, 2021 kam die extra für den Rennsport entwickelte M1000RR. Für 2023 gibt es neue Versionen der S und M – BMW unter Schramm gibt ordentlich Gas, um in der Weltmeisterschaft endlich den Schritt an die Spitze zu schaffen.

«Bei normalen Serienmotorrädern nimmst du alle sieben bis zehn Jahre eine Grunderneuerung vor, dazwischen gibt es Modellüberarbeitungen, wie wir sie gerade bei der S1000RR rausgebracht haben», erklärte Dr. Schramm. «Die Schritte einer Modellüberarbeitung zu einer Komplettüberarbeitung sind bei einem Serienmotorrad deutlich größer als bei einer M, welche die Basis für die Superbike-WM ist. Die dortigen Überarbeitungen sind ausschließlich auf den Motorsport, auf die Superbike-WM, ausgerichtet.»

Die Hoffnungen sind groß, dass in der neuen M RR die Schwächen des aktuellen Modells ausgemerzt sind und die nächstjährigen BMW-Piloten Scott Redding, Michael van der Mark, Loris Baz und Neuzugang Garrett Gerloff vom ersten Rennen an um die Spitze kämpfen können.

Der vierfache Deutsche Superbike-Meister Markus Reiterberger, der 72 Rennen in der Weltmeisterschaft bestritt und Rang 5 in Buriram 2016 als bestes Ergebnis vorzuweisen hat, war einer der Testfahrer der neuen M1000RR.

«BMW hat viel Entwicklungsarbeit und Energie in dieses Projekt gesteckt und will sich so ein paar Vorteile verschaffen», schilderte Reiti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wie das dann im Renntrimm umgesetzt werden kann, weiß ich nicht, weil es noch kein Rennmotorrad gibt. Das Superbike wird ja immer vom Serienmotorrad abgeleitet. Wird das Serienmotorrad verbessert, wird es sicher auch für die Rennserie besser. BMW hatte natürlich den Hintergedanken, dass es einen Schritt vorwärts geht. Wenn man sieht, was derzeit beim Thema Aerodynamik passiert, dann hat sich BMW als einer der wenigen Hersteller richtig reingehängt.»

Bei der Serienversion bewirkt die neue Verkleidung mit höherer Scheibe eine Steigerung der Höchstgeschwindigkeit von 306 auf 314 km/h! Im Zuge dieser aerodynamischen Weiterentwicklung wurden auch die Winglets überarbeitet. Sie produzieren jetzt deutlich mehr aerodynamischen Abtrieb – sowohl bei Geradeausfahrt als auch in Schräglage. Größeres Vertrauen des Fahrers in die Haftung des Vorderrads für noch größere Schräglagen, höhere Kurvengeschwindigkeiten bei gleicher Schräglage sowie reduzierte Wheelie-Neigung durch mehr Druck auf dem Vorderrad sind die positiven Effekte.

«Bei den ersten Ausfahrten war ich dabei», verriet Reiterberger. «Da haben wir Geschwindigkeitstests gemacht. Ich war bei dem Programm aber nicht bis zum Ende dabei, weil immer wieder verschiedene Fahrer draufgesetzt werden, um verschiedene Meinungen zu bekommen.»


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