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Exklusiv: Was Honda an den Fireblades geändert hat

Von Ivo Schützbach
Am 6. Oktober bekam Honda die Erlaubnis, «Super Concession Parts» in der Superbike-WM einsetzen zu dürfen – bereits vier Wochen später sind die Japaner bereit. SPEEDWEEK.com sprach mit Teammanager Leon Camier.

Am Donnerstag vor dem letzten Europa-Event in Portimao, das war der 6. Oktober, einigten sich das Herstellerbündnis MSMA, der Motorrad-Weltverband FIM und SBK-Promoter Dorna auf die Einführung der sogenannten «Super Concession Parts». Das sind Änderungen am Chassis, die im normalen Reglement verboten sind.

Das neue Reglement wird rückwirkend für diese Saison angewandt, weshalb Honda und BMW seit Portimao ihre Super Concession Parts einsetzen dürfen.

Doch nur Honda tut das. Bereits vier Wochen nach der Erlaubnis ist Honda parat und wird die Neuerungen erstmals am kommenden Wochenende auf dem Mandalika Circuit verwenden.

Dass der größte Hersteller so schnell reagieren konnte, ist möglich, weil der Übereinkunft in Portimao eineinhalb Jahre Gespräche vorausgingen. «Ich nahm an allen MSMA-Treffen teil und wusste, in welche Richtung es geht», erzählte HRC-Teammanager Leon Camier beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager auf der Insel Lombok. «Hinzu kommt, dass wir nicht von revolutionären Neuerungen reden. Wir können jetzt den Lenkkopfwinkel und die Position des Lenkkopfes mehr ändern, außerdem die Position des Schwingendrehpunkts. Wir haben sämtliche Änderungen bereits getestet und mussten nur noch auf das Okay der FIM warten. Insgesamt war das ein langer Prozess.»

Die genannten Änderungen am Chassis sind auch im normalen Reglement erlaubt, jedoch in deutlich geringerem Maß.

Die Super Concessions sind ein Joker, den ein Hersteller ziehen darf, wenn er zu weit ins Hintertreffen geraten ist.

Zukünftig muss jeder Hersteller vor der Saison festlegen, was im Fall der Fälle seine Super Concession Parts sind. Ab dem ersten Rennen gibt es Konzessionspunkte für die Top-5, außerdem fließt ein komplizierter Algorithmus in die Bewertung ein, um die Performance eines Motorrads möglichst unabhängig von der fahrerischen Leistung betrachten zu können. Frühestens nach drei Events kann ein Hersteller in die Situation kommen, dass er die Super Concessions bringen darf.

«Dafür müssen die Resultate aber wirklich sehr schlecht sein», hielt Camier fest. «Für uns hat es dieses Jahr sechs Events gedauert, bis unser Rückstand auf den Besten groß genug war. Und vorab müssen alle anderen Hersteller und die FIM den vorgeschlagenen Super Concessions zustimmen. Für mich ist schwer vorstellbar, dass nächstes Jahr ein Hersteller in den ersten drei Events so schlecht ist, um anschließend die Super Concessions zu erhalten. Theoretisch müssen wir mit unseren Änderungen einen Schritt nach vorne machen. Das wird ein bisschen dauern, aber es sollte gelingen. Die Jungs an der Spitze werden nicht großartig zulegen, es geht darum, dass die anderen aufschließen. Je mehr das gelingt, umso schwieriger wird es, den Status für die Super Concessions zu bekommen.»

Bringt ein Hersteller ein neues Homologationsmodell, wie nächstes Jahr BMW, entfallen sämtliche Ansprüche auf bereits zugestandene Super Concessions.


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