Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jonathan Rea lobt Kawasaki, bleibt aber skeptisch

Von Mike Powers
Jonathan Rea beim Aragon-Test

Jonathan Rea beim Aragon-Test

Um beim Europaauftakt der Superbike-WM 2023 in Assen konkurrenzfähiger zu sein, absolviert Kawasaki zwei Tests. Rekordweltmeister Jonathan Rea kann die Verbesserungen am ersten Testtag in Aragon aber nur schwer bewerten.

Kawasaki und auch Jonathan Rea erlebte bei den beiden Überseerennen in Australien und Indonesien den schwierigsten Saisonauftakt seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2015. In sechs Rennen holte der sechsfache Weltmeister nur ein Podium und ein weiteres Top-5-Ergebnis, leistete sich jedoch auch einen Sturz. Als WM-Sechster liegt er bereits 68 Punkte hinter Leader Álvaro Bautista (Ducati) zurück.

An jeweils zwei Testtagen in Aragon und Barcelona versucht Kawasaki, zumindest einen Teil des Rückstands zu Ducati und Yamaha wieder aufzuholen. Der erste Testtag in Aragon verlief grundsätzlich erfreulich. Rea fuhr in 1:49,903 min eine solide Zeit, auch wenn er damit 0,6 sec langsamer war als die schnellste Rennrunde von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) in 1:49,375 min.

Reas Fokus lag auf einem anderen Bereich. «Wir haben einige Ideen ausprobiert, die uns während der beiden schwierigen Überseerennen eingefallen sind. Ziel war, den Vorderreifen weniger zu belasten und ich denke, wir haben in diesem Bereich eine Verbesserung erreicht», berichtete der Nordire SPEEDWEEK.com. «Ich fuhr eine volle Renndistanz und war zufrieden. Zuerst fühlte es sich nicht so gut an, aber je länger ich fuhr, umso mehr merkte ich, dass der Vorderreifen seine Performance behielt. Das ist auf jeden Fall positiv.»

Der Kawasaki-Star ergänzt. «Ansonsten haben wir verschiedene Elektronikstrategien getestet, um eine bessere Kontrolle über die Leistung in der Beschleunigung, aber auch auf der Bremse zu haben. Am Ende haben wir uns noch mit den Starts beschäftigt. Insgesamt haben wir an dem ersten Tag gut gearbeitet und haben einige Dinge auf unserer Liste abgehakt.»

Und Rea weiß: «Ohne seine Hauptgegner auf der Strecke, kann man die Verbesserungen nur schwer einschätzen. Wir sind einfach nicht schnell genug. Sind wir allein auf der Strecke, ist alles fein. Kämpfen wir allerdings mit unseren Gegnern, können sie uns leicht überholen, wir sie aber wiederum nicht. Das ist das Hauptproblem. Wir sind deshalb auf der Bremse über dem Limit und bei kritischen Bedingungen, überlasten wir die Front.»

Zeiten Superbike-Test Aragon, Mittwoch:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,903 min
2. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:50,090
3. Iker Lecuona (E), Honda: 1:50,250
4. Xavi Vierge (E), Honda, 1:50,537
5. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:53,399
6. Bradley Ray (GB), Yamaha, nicht gefahren

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