Moto3: Noah Dettwiler ist wach

Paukenschlag: Razgatlioglu lehnt Yamaha-Angebot ab

Von Ivo Schützbach
Manager Kenan Sofuoglu (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Manager Kenan Sofuoglu (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Manager Kenan Sofuoglu ist nach dem Rennen in Assen auch in Barcelona, um über die Zukunft von Toprak Razgatlioglu zu verhandeln. Möglicherweise dauert die Wahl des zukünftigen Arbeitsplatzes länger als erwartet.

In Barcelona überschlagen sich die Ereignisse. Yamahas Racing-Manager Andrea Dosoli äußerte sich am Samstagmorgen zuversichtlich, dass es auch 2024 und 2025 gemeinsam mit Aushängeschild Toprak Razgatlioglu weitergeht. Dosoli betont, dass er alles unternehmen werde, um seinen Star zu halten. «Es geht nur noch um Details. Ziel ist, den Vertrag bis Ende des Monats festzuzurren.»

SPEEDWEEK.com traf sich anschließend mit Topraks Manager Kenan Sofuoglu zum Mittagessen. Der fünffache Supersport-Champion klingt ganz anders. «Ich habe das Angebot von Yamaha abgelehnt», sprach er wie immer Klartext. «Sie bieten uns nicht, was ich mir vorgestellt habe. Ich hatte Yamaha gesagt, dass ich bis Catalunya eine Zusage möchte, so lange werde ich mit keinem anderen Hersteller reden. Jetzt rede ich auch mit anderen. Ich habe ein Angebot von BMW und spreche auch mit Kawasaki und Herstellern in der MotoGP. Toprak hält große Stücke auf die BMW. Von Honda habe ich keine Offerte.»

Razgatlioglu hat die R1 zusammen mit Yamaha so weit vorangebracht, dass sie 2021 zusammen die Weltmeisterschaft gewannen. Für den japanischen Hersteller war es der erste Titelgewinn seit Ben Spies 2009, der zweite überhaupt. Sofuoglu überlegt, ob so ein Coup auch mit BMW möglich wäre.

«Als wir 2020 zu Yamaha gingen, haben mir auch viele davon abgeraten und gesagt, das würde Topraks Karriere zerstören», bemerkte Sofuoglu. «Toprak ist momentan nicht gänzlich zufrieden bei Yamaha, deshalb sehen wir derzeit auch nicht den besten Toprak. Positiv ist, dass uns Yamaha einen langfristigen Vertrag angeboten hat und dass wir sehr enge Beziehungen zu Yamaha Türkei pflegen. Ich werde nichts überstürzen, möglicherweise entscheiden wir erst im Sommer, wo Toprak hingeht.»

Bei Yamaha sieht es so aus, dass es für Toprak keinen MotoGP-Platz gibt. «Weil wir nur zwei Plätze haben, verhält sich das schwierig», räumte Dosoli ein.

Es ist auch nicht sicher, ob Razgatlioglu ein MotoGP-Angebot von Yamaha überhaupt akzeptieren würde. Sofuoglu: «Der Test mit Yamaha hat Toprak für MotoGP etwas verbrannt. Ich bin enttäuscht, dass sie ihm die Sitzposition nicht so vorbereitet haben, dass er vernünftig testen konnte. Ich habe nicht das Gefühl, dass Yamaha ihn genügend wertschätzt.»

Außerdem rät Sofuoglu Razgatlioglu von MotoGP sowieso ab, «die Klasse würde ihn zerstören», sagte er. «Aber wenn er wirklich dort fahren will, unternehme ich als sein Manager alles, um ihm den bestmöglichen Platz zu besorgen. Wir müssen schauen, wie die Saison läuft.»


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