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Jetzt kennt Honda das Superbike-Problem der Fireblade

Von Jordi Gutiérrez
HRC-Testfahrer Tetsuta Nagashima

HRC-Testfahrer Tetsuta Nagashima

Auch im vierten Jahr der CBR1000RR-R sind die Honda-Ergebnisse in der Superbike-WM trostlos. Beim Aragon-Test am Dienstag und Mittwoch dieser Woche wurde ein Durchbruch erzielt, glaubt HRC-Testfahrer Tetsuta Nagashima.

Beim zweitägigen Superbike-Test im MotorLand Aragon waren auffällig viele Japaner in der Garage der Honda Racing Corporation, mit Tetsuta Nagashima war auch der offizielle Testfahrer auf der Strecke. Der 31-Jährige fuhr zwischen 2017 und 2021 in der Moto2-WM und ist in Japan mit Tests für MotoGP, Superbike-WM und das Suzuka 8h betraut. Nagashima gewann das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen 2022 gemeinsam mit Iker Lecuona und in diesem Jahr mit Xavi Vierge. Man kennt und schätzt sich.

In 1:51,026 min büßte der HRC-Testfahrer 1,9 sec auf die Bestzeit von Jonathan Rea (Kawasaki) ein. Rundenzeiten standen für Nagashima aber nicht im Vordergrund. Vielmehr sollten er und die japanischen Ingenieure dabei helfen, dem Kernproblem der CBR1000RR-R im Trimm der Superbike-WM auf die Schliche zu kommen.

«Dienstag hatte ich Probleme mit der Strecke, auch weil mir das Bike nicht vertraut war. Am zweiten Tag fühlte ich mich wohler mit der Piste und den Reifen, auch wenn es immer noch nicht perfekt war, und es war auch nicht mehr so windig», schilderte Nagashima SPEEDWEEK.com. «Ich habe am Vormittag ein paar neue Teile ausprobiert, die das Gefühl verbessert haben. Am Nachmittag wurde der Wind wieder stärker, fast wie am ersten Tag. Trotzdem waren die Rundenzeiten okay. Wir mussten herausfinden, was und welchen Bereich wir am Motorrad ändern müssen, um uns zu verbessern.»

Nagashima ist zuversichtlich, dass sich seine Reise nach Europa gelohnt hat.

«Ich denke, jetzt wissen wir ganz genau, was zu tun ist. Wir haben verstanden, wofür wir eine Lösung finden müssen und ich hoffe, für die nächste Saison gelingt uns das», meinte der Japaner. «Natürlich haben wir uns an fast allen Bereichen der Fireblade gearbeitet, im Fokus standen das Turning und die Beschleunigung.»

Die aktuelle Honda debütierte in der Superbike-WM 2020, die Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Politik bremste in den ersten zwei Jahren die Entwicklungsarbeit.

«Wir haben ein Testteam in Japan, während Corona war das Reisen für Japaner aber unmöglich. Dabei zu sein und gemeinsam zu testen, ist aber etwas anderes als nur zu kommunizieren. Deshalb waren wir hier und der direkte Austausch ist wichtig, auch zwischen Xavi, Iker und mir», betonte Nagashima. «Jetzt habe ich ein besseres Gefühl für ihre Wünsche und den Unterschied zwischen Pirelli und Bridgestone. In Japan bräuchten wir mehr Zeit für Tests mit dem Superbike, für Suzuka testen wir häufiger. Wenn ich mehr Zeit mit Pirelli verbringen könnte, kämen wir mit der Entwicklung sicher schneller voran.»

Test-Zeiten Aragon, Mittwoch (30. August):

Superbike-WM:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,101 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,067 sec
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,067
4. Iker Lecuona (E), Honda, +0,365
5. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,690
6. Xavi Vierge (E), Honda, +0,883
7. Michael Rinaldi (I), Ducati, +0,993
8. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,261
9. Garrett Gerloff (USA), BMW, +1,447
10. Scott Redding (GB), BMW, +1,554
11. Loris Baz (F), BMW, +1,834
12. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,925
Supersport-WM:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:53,941 min
2. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,297 sec

Test-Zeiten Aragon, Dienstag (29. August):

Superbike-WM:

1. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:50,388 min
2. Xavi Vierge (E), Honda, +0,231 sec
3. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,312
4. Iker Lecuona (E), Honda, +0,609
5. Garrett Gerloff (USA), BMW, +0,643
6. Adrian Huertas (E), Kawasaki, +0,656
7. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,717
8. Scott Redding (GB), BMW, +1,232
9. Florian Marino (F), Kawasaki, +1,301
10. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,327
11. Loris Baz (F), BMW, +1,592
12. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,600
Supersport-WM:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:55,369 min
2. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,015 sec

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