Michael van der Mark (BMW): «Die gleichen drei vorne»
Toprak Razgatlioglu (li.) und Michael van der Mark nahmen im BMW-Werk die Motoren unter die Lupe
Die Krankenakte von Michael van der Mark füllt Bände, seit seinem Wechsel zu BMW sind einige Kapitel hinzugekommen. So stürzte der inzwischen 31-Jährige im März 2022 beim Training mit seinem Mountainbike so unglücklich, dass er sich das Schien- und Wadenbein mehrfach brach. Bei Highsidern in Estoril im Mai 2022 und bei seinem Heimrennen in Assen im April 2023 brach er sich insgesamt dreimal die Oberschenkel.
«Ich fühle mich zu hundert Prozent fit und kann wieder alles wie vor meinen Verletzungen machen», sagte der Niederländer anlässlich der BMW-Team-Präsentation am Mittwoch in Berlin. «Ich habe einen neuen Teamkollegen, der schnell zu sein scheint – also freue ich mich darauf. Das Motorrad wird immer besser, Toprak pusht das Projekt noch mehr. Wir wollen so bald wie möglich Rennen gewinnen und auf dem Podium stehen. Alle wissen, dass BMW ein großes Unternehmen ist. Wir haben eine klasse Führung durch das Werk bekommen, und ich muss sagen, dass es wirklich beeindruckend ist. Es war auch großartig zu sehen, wo sie die Rennmotoren vorbereiten – ich bin bereit, in die Saison zu starten.»
In der Vorbereitung geht es für BMW nächste Woche wieder auf die Strecke, am 24. und 25. Januar testen van der Mark und Razgatlioglu ebenso wie das Bonovo-Duo Scott Redding und Garrett Gerloff sowie die Testfahrer Sylvain Guintoli und Bradley Smith in Jerez.
«BMW hat bereits Ende letztes Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht», betonte van der Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Jetzt müssen wir die Teile richtig zusammenfügen. Wenn wir mit den anderen zusammen fahren, werden wir sehen, wo wir stehen.»
Für 2024 gibt es zwei markante Regeländerungen: Der Tankinhalt wird von 24 auf 21 Liter reduziert und es wird erstmals ein vorgeschriebenes Mindestgewicht für die Kombination aus Motorrad und Fahrer in voller Montur geben.
«Der kleinere Tank wird uns helfen, weil uns das erlaubt, die Sitzposition anzupassen», erklärte van der Mark. «Wir können mit der Sitzposition etwas nach unten gehen, bislang war dort wegen des Tanks kein Platz. Das ist positiv für uns – wir können mehr mit der Abstimmung spielen, weil sich die Gewichtsverteilung dadurch ändert. Wie genau sich die Regeländerungen auswirken, werden wir erst nach einige Rennen wissen, das lässt sich schwer vorhersagen.»
Sehen wir 2024 die gleichen Piloten wie im Vorjahr vorne? «Ja», ist Michael überzeugt. «Wir reden von Alvaro Bautista. Jonathan Rea sieht auf der Yamaha auch schnell aus. Und auch Toprak wird schnell sein. Über die ganze Saison werden die drei Gleichen vorne sein. Es gibt aber viele Fahrer, die um Podestplätze kämpfen können.»