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Trotz Kritik: Keine Selbstzweifel bei Alvaro Bautista

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista feierte in Aragon seine Sieger Nummer 62 und 63

Alvaro Bautista feierte in Aragon seine Sieger Nummer 62 und 63

Superbike-Champion Alvaro Bautista konnte in Aragon seine 160-tägige Durststrecke beenden und die Siege Nummer 62 und 63 einfahren. Er betont, dass er während dieser schweren Zeit immer wusste, dass etwas nicht stimmte.

Ducati-Aushängeschild Alvaro Bautista hat die vergangenen zwei Jahre die Superbike-WM dominiert: 2022 stand er in 36 Rennen 31 Mal auf dem Podium, 16 Mal als Sieger. Im Vorjahr holte er in gleich vielen Rennen gleich viele Podestplätze, triumphierte aber unfassbare 27 Mal!

Dann wurden die technischen Regeln geändert und der klein gewachsene und leichte Bautista muss seither mit Zusatzgewichten an seiner Ducati V4R fahren, die auf ihn größeren negativen Einfluss haben, als ihm einige zugestehen wollen.

2024 erhielt der Spanier deshalb einen Dämpfer und stand in den bislang 30 Rennen «nur» 16 Mal auf dem Podium und lediglich viermal ganz oben. Zwischen seinem Sieg im Superpole-Race in Assen am 21. April und jenem im Sprint in Aragon am 29. September verstrichen 160 Tage.

Bereits in Most im Juli zeichnete sich ab, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir Bautista wieder in weltmeisterlicher Form sehen. Mit den zwei Siegen in Aragon gelang ihm der Befreiungsschlag.

Am kommenden Wochenende geht die Weltmeisterschaft in Estoril/Portugal in die entscheidende Phase, bereits eine Woche später ist der Showdown in Jerez in Südspanien. Titelchancen hat Bautista nur noch mathematische, bei noch 124 zu holenden Punkten hat er 81 Rückstand auf BMW-Ass Toprak Razgatlioglu. Zum WM-Zweiten, seinem Aruba-Teamkollegen Nicolo Bulega, fehlen Alvaro 42 Zähler.

Bautista stand in den vergangenen Monaten besonders im Ducati-Heimatland Italien in der Kritik, immer wieder wurden Zweifel an ihm laut. «Was mich betrifft, war ich mir immer sicher», betonte der 39-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das Einzige, was uns fehlte, war, dass wir unsere Leistungen mit guten Ergebnissen verdeutlichten. Unsere Performance wurde immer besser, aber an den Resultaten sah man das nicht. Wir blieben geduldig und gaben unser Maximum, damit kamen auch die Ergebnisse. Wir blieben immer realistisch, schauten wo wir standen, und was wir von dort aus erreichen konnten. Wir hatten keine Erwartungen. Wenn das Resultat passt, okay. Wenn nicht, versuchen wir es weiter.»

«Daran haben die beiden Siege in Aragon nichts geändert», versicherte der dreifache Weltmeister. «Mein Gefühl für das Motorrad war ähnlich wie in Cremona oder Magny-Cours, aber dieses Mal konnte ich gewinnen. Im Rennen am Samstag hatte ich in Aragon ein sehr schlechtes Gefühl und wurde Vierter. Einige fragten sich, ob ich nicht mehr schneller fahren kann. Aber ich war mir sicher, dass etwas nicht stimmte, deshalb konnte ich nicht pushen. Am Sonntag fühlte sich alles normal an – und ich gewann.»

Obwohl Ducati die neue Panigale V4 für 2025 bereits vorgestellt hat, müssen sich die Rennfahrer bis 2026 gedulden, erst dann kommt die neue V4R im Sport zum Einsatz.

«Toprak ist uns allen einen Schritt voraus», attestierte Bautista dem WM-Führenden. «In Aragon kam er direkt aus der Verletzungspause und fuhr länger kein Motorrad; ich war überrascht, dass er alle Rennen zu Ende fahren und auch bis zum Schluss kämpfen konnte. Unter normalen Voraussetzungen hätte er mehr zeigen und auch in Aragon gewinnen können. Für nächstes Jahr müssen wir die Lücke schließen. Mein Ziel ist, die Saison mit einem guten Gefühl zu beenden. In schlechten Zeiten lernt man viel – über das Motorrad und wie man arbeitet. Ich glaube, dass wir jetzt mehr Klarheit haben, was die Zukunft betrifft, und nehmen die guten Dinge aus schlechten Momenten mit.»

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