SBK-Massencrash in Balaton: Drei im Hospital

Balaton, Sprint: Toprak jubelt, Desaster für Bulega

Von Kay Hettich
Sieger Toprak Razgatlioglu (BMW)

Sieger Toprak Razgatlioglu (BMW)

Das Superpole-Race der Superbike-WM auf dem Balaton Park Circuit war das 1000. Rennen der Weltmeisterschaft und wurde souverän von Toprak Razgatlioglu (BMW) gewonnen. Auf feuchter Piste ging Nicolò Bulega (Ducati) unter.

Bereits am Samstagnachmittag kündigten vereinzelte Regentropfen an, was die Superbike-WM am Sonntag auf dem Balaton Park Circuit zu erwarten hatte: Eine nasse Piste. Damit sich die Fahrer besser auf die neuen Bedinungen einstellen konnten, wurde das morgendliche Warm-up um fünf Minuten verlängert.

Bei Beginn des Superpole-Race – dem 1000. der Superbike-Weltmeisterschaft – war die Piste am Abtrocknen, es musste aber jederzeit mit einem neuen Schauer gerechnet werden. Die erste Reihe setzte komplett auf Slicks, teilweise wurden aber auch Intermediate-Reifen verwendet. Die Bezeichnung des Sprintrennens kommt daher, weil das Ergebnis in die Startaufstellung für den zweiten Lauf einfließt. Außerdem erhalten die Top-9 bis zu zwölf WM-Punkte und nehmen die ersten neun Startplätze ein, die weiteren Positionen entsprechen der Superpole vom Samstag.

Die Startaufstellung für den Sprint basiert jedoch noch auf dem Qualifying. In der Superpole hatte sich Weltmeister Toprak Razgatlioglu (BMW) den vordersten Startplatz gesichert. Neben dem Türken starteten der aufstrebende Sam Lowes (Ducati) und Andrea Locatelli (Yamaha) in den ersten Lauf. WM-Leader Nicolò Bulega (Ducati) war Vierter der Startaufstellung. Dominique Aegerter (Yamaha) rückte auf Position 10 nach vorn, weil nach dem Massencrash im ersten Lauf insgesamt vier Fahrer fehlten – Iker Lecuona (Honda), Andrea Iannone (Ducati), Garrett Gerloff (Kawasaki) und Remy Gardner (Yamaha).

Die Reifenwahl wirkte sich über die Distanz stark aus. Zuerst waren die Piloten mit Intermediates im Vorteil, später die mit Slicks bereiften Fahrer. Razgatlioglu gewann den Start, musste die Rennführung aber zuerst an Danilo Petrucci und später Sam Lowes abgeben. Während der Italiener mit den geschnittenen Reifen immer mehr zu kämpfen hatte und bis auf Platz 10 zurückfiel, fuhren der Engländer und der BMW-Pilot bis zum Ende die schnellsten Rundenzeiten.

In Runde 7 hatte sich Razgatlioglu wieder an Sam Lowes vorbei die Führung erkämpft und gewann das Superpole-Race am Ende souverän – der Türke hatte bereits das 800. und 900. Rennen der Superbike-WM gewonnen und triumphierte nun auch im 1000.

Als bester Ducati-Pilot glänzte Sam Lowes auf Platz 2, noch vor Werkspilot Álvaro Bautista.

Starke Rennen fuhren Andrea Locatelli (Yamaha), Xavi Vierge (Honda) und Axel Bassani (Bimota) auf den Plätzen 4 bis 6. Der Bimota-Pilot hatte als Einziger auf einen Intermediate-Vorderreifen und Slick-Hinterreifen gesetzt.

Die Top-9 komplettierten Ryan Vickers (Ducati), Tarran Mackenzie (Ducati) und Jonathan Rea (Yamaha).

Pech hatte Domi Aegerter, der bereits auf Platz 8 liegend mehrere Positionen verlor und als Elfter eine Verbesserung der Startposition verpasste.

Ein Desaster war das 1000. SBK-Rennen für Nicolò Bulega, der auf feuchter Piste strauchelte und abgeschlagen als 13. die Ziellinie kreuzte.

So lief das Rennen:

Start: Razgatlioglu vor Locatelli und Sam Lowes in die erste Kurve. Bulega 5., Rea 6.

Runde 1: Razgatlioglu vor Petrucci auf Slicks und Locatelli. Bulega nur Zehnter. Rea nach einem Kontakt nur noch 12.

Runde 2: Razgatlioglu in 1:46,274 min mit der schnellsten Runde. Aegerter auf Platz 8.

Runde 3: Nach Verbremser von Toprak führt Sam Lowes in 1:44,353 min vor Petrucci und Bautista. Razgatlioglu Vierter. Sturz Montella.

Runde 4: Sam Lowes zieht in 1:43,519 min um 1,8 sec davon. Bautista und Razgatlioglu kämpfen um Platz 2, Petrucci und Vierge um Platz 4. Bulega Elfter.

Runde 5: Razgatlioglu in 1:41,824 min vorbei an Bautista auf Platz 2 – er war eine Sekunde schneller als Lowes an der Spitze! Bulega Zwölfter, Aegerter auf 14.

Runde 6: Sam Lowes nur noch um 0,090 sec vor Razgatlioglu! Bautista einsam auf Platz 3. Vierge vor Petrucci im Kampf um Platz 4.

Runde 7: Razgatlioglu in 1:41,273 min um 0,6 sec vor Lowes und 2,6 sec vor Bautista. Aegerter vorbei an Bulega auf Platz 12.

Runde 8: Toprak fährt in 1:40,721 min die erste Runde unter 1:41 min. Vierge verliert Platz 4 an Locatelli. Petrucci (8.) fällt mit Intermediates immer weiter zurück.

Letzte Runde: Razgatlioglu gewinnt vor Sam Lowes und Bautista. Bulega Zwölfter.

Ergebnis Superbike-WM 2025, Balaton Park, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW
2. Sam Lowes (GB) Ducati + 2,810 sec
3. Alvaro Bautista (E) Ducati + 7,251
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 10,216
5. Xavi Vierge (E) Honda + 10,509
6. Axel Bassani (I) Bimota + 12,295
7. Ryan Vickers (GB) Ducati + 17,005
8. Tarran Mackenzie (GB) Ducati + 17,065
9. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 18,241
10. Danilo Petrucci (I) Ducati + 20,192
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 24,264
12. Alex Lowes (GB) Bimota + 25,144
13. Nicolo Bulega (I) Ducati + 26,920
14. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha + 27,193
15. Michael vd Mark (NL) BMW + 30,438
16. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 44,776
17. Zaqhwan Zaidi (MAL) Honda + 56,587
- Tito Rabat (E) Honda
- Yari Montella (I) Ducati
Superbike-WM 2025: Stand nach 23 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 382
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 361
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 220
4. Alvaro Bautista (E) Ducati 217
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha 207
6. Sam Lowes (GB) Ducati 140
7. Xavi Vierge (E) Honda 103
8. Alex Lowes (GB) Bimota 95
9. Iker Lecuona (E) Honda 90
10. Andrea Iannone (I) Ducati 87
11. Axel Bassani (I) Bimota 77
12. Scott Redding (GB) Ducati 76
13. Remy Gardner (AUS) Yamaha 76
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 70
15. Michael vd Mark (NL) BMW 70
16. Garret Gerloff (USA) Kawasaki 67
17. Yari Montella (I) Ducati 58
18. Jonathan Rea (GB) Yamaha 33
19. Ryan Vickers (GB) Ducati 27
20. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha 14
21. Tarran Mackenzie (GB) Honda 13
22. Michael Rinaldi (I) Yamaha 4
23. Tito Rabat (E) Yamaha 3
24. Tetsuta Nagashima (J) Honda 2

 

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