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Marco Melandri (Aprilia): Veralbert er die Gegner?

Von Ivo Schützbach
Während bei den Superbike-WM-Testfahrten in Portimão am letzten Tag alle auf Zeitenjagd gingen, arbeitete Marco Melandri seelenruhig an der Abstimmung seiner Aprilia RSV4 weiter – und wurde nur Fünfter.

Alex Lowes ist der gefeierte Star der Superbike-Testfahrten in Portimão: Als Rookie Bester, dazu auf einer Suzuki, das erlebt man nicht alle Tage. Marco Melandri musste sich dreimal nach dem Namen des Schnellsten erkundigen, bis es bei ihm klick machte. Dass er 0,6 sec langsamer war als Lowes, dafür hatte der Italiener nur ein Schmunzeln übrig.

«Wir haben daran gearbeitet, die Elektronik auf meinen Fahrstil abzustimmen und gute Fortschritte erzielt», unterstrich der Aprilia-Werksfahrer. «Wir brauchen aber noch mindestens einen weiteren Test. Ich habe in Portimão einen anderen Lenker benützt, dessen Einstellung passte aber nicht. Ich versuchte den Lenker von Alex Hofmann, aber mit dem Winkel kam ich nicht zurecht. Für Australien sollte ich einen anderen Lenker erhalten, der etwas weiter vorne montiert ist.»

Während alle anderen Fahrer versuchten auf wenigstens eine schnelle Runde zu kommen, spulte Melandri sein Programm routiniert und gelassen ab: «Ich habe wie für ein Rennen gearbeitet. Für mich ist wichtig, dass ich im Rennen gut dastehe. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Motorrad gute Leistungen zeigen kann. Aprilia bevorzugt es, elektronisch stark einzugreifen. Ich mag es aber, den Motor mehr mit meiner Gashand zu steuern. Entsprechend müssen wir den Motor für mich anders abstimmen. Ich bin bis jetzt auch immer mit sehr wenig Traktionskontrolle gefahren, erst langsam steigern wir das. Über eine Renndistanz sehe ich Kawasaki vorne, wir stehen aber nicht schlecht da. Mir fällt das Fahren auf der Aprilia deutlich leichter als letztes Jahr.»

Da war der 31-Jährige für das BMW-Werksteam unterwegs und wurde WM-Vierter.

Portimão-Test: Die Bestzeiten aller Fahrer

1. Alex Lowes (GB), Suzuki, SBK, 1:42,5 min
2. Eugene Laverty (IRL), Suzuki, SBK, 1:42,6
3. Jonathan Rea (GB), Honda, SBK, 1:42,9
4. Davide Giugliano (I), Ducati, SBK, 1:43,0 min
5. Marco Melandri (I), Aprilia, SBK, 1:43,1
6. Chaz Davies (GB), Ducati, SBK, 1:43,2
7. Leon Haslam (GB), Honda, SBK, 1:43,5
8. Sylvain Barrier (F), BMW, Evo, 1:44,0
9. Claudio Corti (I), MV Agusta, SBK, 1:44,5
10. Alex Hofmann (D), Aprilia, SBK, 1:45,0
11. Jérémy Guarnoni (F), Kawasaki, Evo, 1:45,3
12. Michele Magnoni (I), Honda, SBK, 1:46,4
13. Fabien Foret (F), Kawasaki, Evo, ohne Angabe

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