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Alstare: Trennung von Bimota, 2015 Aprilia-Werksteam?

Von Ivo Schützbach
Alstare-Chef Francis Batta

Alstare-Chef Francis Batta

Mit einem Jahr Verspätung könnte Alstare-Teamchef Francis Batta doch noch der große Wurf mit Aprilia gelingen. Die Italiener suchen in der Superbike-WM ein Satelliten-Team, weil sie sich 2015 auf MotoGP konzentrieren.

Ein Jahr früher als geplant steigt Aprilia 2015 werksseitig in die MotoGP-WM ein, als Fahrer werden der jetzige Superbike-Pilot Marco Melandri sowie Alvaro Bautista anheuern, der bei Honda in Ungnade fiel und seinen Platz bei Gresini verlieren wird.

Ende 2013 kam es in der Superbike-WM zur Trennung von Ducati und dem belgischen Alstare-Team, weil die Vorstellungen bezüglich Entwicklung und Teamführung zu weit auseinandergingen und Alstare den Sponsorenverpflichtungen nicht nachkommen konnte.

Letzten Januar verkündete Kleinstserien-Hersteller Bimota überraschend den Einstieg in die Superbike-WM und spannte mit Alstare zusammen. Teamchef Francis Batta hatte damals keine andere Möglichkeit, um direkt mit einem Werk zu arbeiten. Monatelange Verhandlungen mit Aprilia waren gescheitert, bei Bimota ist Alstare für die gesamte Rennabteilung zuständig.

Batta wollte 2014 ursprünglich zwei Werks-Aprilia einsetzen. Die Zusammenarbeit mit Aprilia sollte aber weit über die Lieferung von (Gratis-)Motorrädern hinausgehen. Alstare, zusätzlich eine Werbeagentur, wollte stark in die Marketing- und Werbeaktivitäten der Marke Aprilia eingebunden werden. «Deswegen dauert es auch so lange, bis der Deal unterschrieben ist», sagte ein Aprilia-Manager letzten November zu SPEEDWEEK.com. «Viele Leute müssen zustimmen, das ganze Aprilia-Management. Das geht weit über die Rennsportabteilung hinaus.»

Der Deal scheiterte, Batta ging in seiner Not zu Bimota. Nur dank des neuen Homologations-Reglements durfte Bimota überhaupt an der WM teilnehmen, bekam die ersten vier Monate allerdings keine Punkte. Zum 13. August hätte Bimota 125 Motorräder präsentieren müssen – oder zumindest die Teile dafür. Das Unterfangen floppte, Bimota kann die Homologationsauflagen nicht erfüllen und wird noch vor dem nächsten Rennen in Jerez Anfang September aus der Superbike-WM ausgeschlossen. Baute die italienische Kultmarke in den letzten Jahren nur gut 100 Motorräder all ihrer Modelle zusammen, müsste sie vom Superbike Bimota BB3 innerhalb zwei Jahren 1000 Stück fertigen. Für Bimota ein unmögliches Unterfangen – trotz vollmundiger Versprechen.

Batta steht nach Trennungen von Suzuki und Ducati wieder einmal mit dem Rücken zur Wand, er muss um die Zukunft seines Teams fürchten. Da kommt ihm sehr gelegen, dass sich Aprilia 2015 auf die MotoGP-WM konzentriert und für die Superbike-WM ein potentes Satelliten-Team sucht.

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