KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jetzt ist klar: BMW-Rückstand geringer als vermutet

Von Ivo Schützbach
BMW-Neuzugang Ayrton Badovini hat bei der Superbike-WM in Aragón bewiesen, zu was die S1000RR in der Lage ist. BMW-Techniker Marc Bongers erklärt, was er besser macht als sein geschasster Vorgänger Sylvain Barrier.

Startplatz 6 und Rang 9 im zweiten Lauf in Aragón: Ayrton Badovini hat sich bei seiner Rückkehr zu BMW beachtlich geschlagen und für das beste Ergebnis der Bayern seit 18 Monaten gesorgt! Hätte nicht der Schaltautomat kurzfristig gestreikt, wäre es sogar Platz 6 geworden.

Badovini bewies, dass derzeit nur die Werks-Motorräder von Kawasaki, Aprilia und Ducati außer Reichweite liegen, mit dem Rest des Feldes kann es BMW aufnehmen. Es verhält sich so, wie die BMW-Führung seit Jahresbeginn behauptet: «Die neue S1000RR ist gut genug für Platzierungen in der Gegend um Rang 8.»

Sylvain Barrier war in den ersten vier WM-Läufen dieses Jahr nie besser als Zwölfter. BMW-Entwicklungsingenieur Marc Bongers erklärte SPEEDWEEK.com, was Badovini anders macht als der Franzose.

«Jeder Fahrer hat andere Wünsche», holte der Niederländer etwas aus. «In Sachen Chassis sind wir immer noch in dem Fenster, in dem wir auch mit Barrier waren. In Sachen Elektronik hat Badovini von der Fahrbarkeit andere Sachen verlangt. Ob das seinem Vorgänger geholfen hätte – ich glaube, das ist eher eine Vorliebe des Fahrers. Fakt ist: Seine Aussagen, was er mag und nicht mag, wo er etwas anderes haben möchte, sind definitiv klar. Das hat bei den Rennen vor Aragón ein bisschen gefehlt, da musste man sehr viel anhand von Daten und Erfahrung machen. Aber wenn man die Aussagen eines Fahrers hat und diese mit den Daten verknüpfen kann, dann macht es das einfacher, Verbesserungen zu machen. Wir sind aber auch bei der Elektronik nicht so weit weg von dem, was wir mit Barrier gefahren sind. Nur, wenn man eine Sekunde schneller fährt, muss man Anpassungen machen.»

Bongers weiß, dass Badovini noch nicht am Limit des Motorrades agiert, in Spanien wäre es schneller gegangen: «Badovinis Idealzeit in den Trainings war 4/10 sec schneller, er fuhr mehrfach in den ersten Sektoren persönliche Bestzeit, kam dann aber an die Box, um Sachen am Motorrad ändern zu lassen, weil uns sonst die Zeit ausgegangen wäre.»

Wie groß war in Spanien der echte Rückstand auf die Spitze? Bongers: «1,2 Sekunden.»

Badovini hat nach allen Trainings und den Rennen betont, dass er derzeit das Limit ist und nicht das Motorrad. Wo siehst du das Limit des Bikes? «Wenn Ayrton 2 oder 3/10 sec schneller fährt, dann kommen wir an eine Grenze des Motorrades», unterstreicht Bongers. «So schaukelt man sich hoch. Wenn wir in der Racepace auf Platz 8 oder einen guten zehnten Platz fahren können, dann sind wir dort, wo wir momentan mit dem Paket stehen.»

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