Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Paul Denning (Suzuki) über das Elektronik-Versagen

Von Ivo Schützbach
Auf Rennreifen ist Alex Lowes in Donington Park in Superpole 2 die bislang schnellste Runde des Wochenendes gefahren. Schafft es Suzuki heute, sich in der Superbike-WM aus dem Sumpf zu ziehen?

Nach drei katastrophalen Superbike-WM-Events präsentiert sich Voltcom Crescent Suzuki beim Heimrennen in Donington Park in besserer Verfassung, das Team hat die neue Elektronik von Magneti Marelli langsam im Griff. Alex Lowes braust in den Rennen am Sonntagmittag von Startplatz 5 los, auf Rennreifen war an diesem Wochenende noch keiner so schnell wie der Engländer.

SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Paul Denning.

Habt ihr eure Elektronik-Probleme gelöst?

Zu Beginn der Woche dachten wir, dass wir Lösungen für unsere Probleme gefunden haben. Der Grund, dass wir uns nicht sicher waren ist, dass wir das auch vor Imola dachten. Wir machten viele positive Dinge aus, konnten diese aber nicht wiederholen. Jetzt sind wir soweit, dass wir alles reproduzieren können. Unsere Abstimmung war nicht gut, um in das Wochenende zu starten. Aber jetzt wissen wir, in welche Richtung wir arbeiten müssen und beginnen das Bike zu verstehen. Das ist das erste Wochenende, an dem wir ein – sagen wir normales – Motorrad haben. Jetzt können wir an der Abstimmung arbeiten.

In Donington habt ihr vier Elektronik-Spezialisten dabei?

Ja, plus zwei Crew-Chiefs, die ebenfalls sehr viel Erfahrung mit Elektronik haben. Also insgesamt sechs Mann.

Fehlte es euch in den letzten Rennen an Personal?

Nein, nicht wirklich. Manpower, was Anpassungen an einem Rennwochenende betrifft, ist eine Sache. Dass wir so schwach waren lag eher daran, dass wir kein Werksteam sind. Wir haben weder zeitlich noch von den Mitarbeitern die Ressourcen, um in drei Monaten die Arbeit zu erledigen, für die ein Hersteller normal ein Jahr braucht.

Suzuki hat ein Jahr gebraucht, um die Magneti-Marelli-Elektronik für das MotoGP-Bike zu entwickeln. Sie haben fast jede Woche getestet, so muss das laufen. Im Englischen gibt es ein Sprichwort welches sagt, dass wir mehr zu beißen hatten, als wir kauen konnten.

Auf viele unserer Probleme konnten wir nicht reagieren, weil uns die Ressourcen fehlten. Unser Ziel haben wir aber nie aus den Augen verloren. Ich sage nicht, dass es ab jetzt bei jedem Rennen einfach für uns wird.

Glaubst du nicht, dass ihr heute besser dastehen würdet, wenn ihr von Anfang an vier Elektroniker gehabt hättet?

Nein, weil wir ja schon fünf Jungs hatten, die sich darum kümmerten. Für Donington brachten wir mit Bruno einen sechsten als Unterstützung. Es ist aber nicht so, dass er Wunder bewirken kann. Ein Mann extra zu fünf vorhandenen verändert nicht die Welt.

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