Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Payne Sensationssieger, Schlosser (3.) Weltmeister

Von Helmut Ohner
Während sich die Schweizer Markus Schlosser und Marcel Fries mit dem dritten Platz vorzeitig den WM-Titel sichern, geht der Sieg beim zweiten Rennen in Estoril überraschend an die Briten Harry Payne/Mark Wilkes.

Nachdem Markus Schlosser und Marcel Fries, sowohl im Qualifying mit dem neunten Startplatz, als auch im ersten Rennen als Zwölfte und Letzte enttäuscht hatten, lastete vor dem zweiten Rennen auf dem Circuito do Estoril viel Druck auf ihren Schultern. Doch die Eidgenossen, die in diesem Jahr bereits acht Rennen für sich entscheiden konnten, blieben gelassen.

Aus der ersten von 18 Runden kamen sie an der sechsten Stelle zurück. Zwei Umläufe später wurden Schlosser/Fries hinter Tim Reeves/Kevin Rousseau, Todd Ellis/Emmanuelle Clement und Harry Payne/Mark Wilkes bereits an der vierten Stelle notiert. Eine Vorentscheidung im Kampf um den WM-Titel fiel in der siebenten Runde, als Ellis ein schwerer Fehler unterlief, der ihn an die sechste Stelle zurückwarf.

Zur Halbzeit konnte sich ein stark fahrender Stephen Kershaw mit seinem Beifahrer Ryan Charlwood an den Schweizern vorbei an die dritte Stelle setzen. Bis in die 15. Runde blieb die Reihenfolge Reeves, Payne, Kershaw, Schlosser, Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, Ellis unverändert. Dahinter hatten sich Lukas Wyssen/Thomas Hofer etwas von Bennie Streuer/Jeroen Remme abgesetzt.

Reeves/Rousseau bekamen offensichtlich Probleme an ihrem Bonovo-Action-Seitenwagen und verloren sukzessive Zeit auf die Verfolger. Zwei Runden vor Schluss mussten sie das Rennen an der Box aufgeben. Damit wurde der Weg frei für seine britischen Landsleute Payne und Kershaw, die sich auf den letzten Kilometern einen heißen Zweikampf um den Sieg lieferten.

Payne behielt mit seinem Passagier Mark Wilkes, der an der Seite von Reeves 2019 Weltmeister wurde, die Nerven und sicherte sich seinen ersten Sieg in einem Weltmeisterschaftsrennen. Bis vor Kurzem war nicht einmal absehbar, dass die beiden in Estoril an den Start gehen können. Erst ein Deal mit dem zweifachen Weltmeister Rolf Steinhausen, der ihnen seinen Seitenwagen zur Verfügung stellte, machte es möglich.

Weil ihre schärfsten Widersacher Ellis/Clement im Titelkampf Nerven zeigten und hinter ihnen die Ziellinie überquerten, reichte der dritte Rang für Schlosser/Fries (Gustoil Sidecar Racing Team), um sich vor dem letzten Rennen vorzeitig die WM-Krone aufzusetzen. Damit tritt Schlosser in die großen Fußstapfen vom siebenfachen Weltmeister Rolf Biland, der 1994 zum letzten Mal als Schweizer Seitenwagen-Pilot den Weltmeistertitel sicherstellen konnte.

Um Rang 3 in der Endabrechnung wird es im morgigen Rennen nochmals spannend. Der fünffache finnische Weltmeister Pekka Päivärinta liegt nur noch drei Zähler vor Stephen Kershaw. Mit dem sechsten Rang konnten Lukas Wyssen und sein Beifahrer Thomas Hofer ihren sechsten Platz in der WM-Tabelle absichern.

Keine Rolle spielten die Dominatoren des ersten Laufes. Ben und Tom Birchall konnten als Neunte gerade einmal die französischen Seitenwagen-Teams Claude Vinet/Melanie Farnier und Stephane Gadet/Valentin Pirat hinter sich lassen und Streuer/Remme sahen die Zielflagge vor Robb Biggs/Jeroen Schmitz an der siebenten Stelle.

Estoril, Ergebnis Rennen 2
1. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Adolf RS, 18 Runden in 38:30,936 min. 2. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), LCR Yamaha, 4,108 sec zur. 3. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, +10,260 sec. 4. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL), LCR Yamaha. 5. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), LCR Yamaha. 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 7. Bennie Streuer/Jeroen Remme (NL), Adolf RS Yamaha. 8. Robb Biggs/Jeroen Schmitz (GB/NL), LCR Yamaha. 9. Ben Birchall/Tom Birchall (GB), LCR Honda. 10. Claude Vinet/Melanie Farnier (F), LCR Yamaha. 11. Stephane Gadet/Valentin Pirat (F), LCR Kawasaki. Schnellste Runde : Reeves/Rousseau in 2:03,431.

WM-Stand (nach 14 von 15 Rennen)
1. Schlosser/Fries, 296 Punkte. 2. Ellis/Clement, 243. 3. Päivärinta/de Haas, 196. 4. Kershaw/Charlwood, 192. 5. Reeves/Rousseau, 146. 6. Wyssen/Hofer, 119. 7. Payne/Wilkes, 96. 8. Streuer/Remme, 84. 9. Biggs/Schmitz, 66. 10. Ted Peugeot/Vincent Peugeot, 64. Ferner: 13. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch (A/D), 45. 15. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 31. 17. Josef Sattler/Luca Schmidt (D), 26.

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