Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Oschersleben: Starkregen verhindert finalen Angriff

Von Helmut Ohner
Wenige Runden vor Schluss setzte beim ersten Lauf der Seitenwagen-WM in Oschersleben starker Regen ein, der zum Abbruch führte. Der geplante Angriff von Schlosser/Fries auf Ellis/Clement blieb deshalb aus.

Von der zweiten Startposition konnten sich Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Racing) an die Spitze des Feldes setzen, dahinter reihten sich die Polesettern Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Santander Salt), Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action) und Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group) ein. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (Bonovo Action) vermasselten den Start und erschienen nach der ersten Runde nur an der siebenten Stelle.

In der Zielkurve drängten sich Ellis/Clement an den Führenden vorbei und übernahmen ab Runde 2 das Kommando. Das Überholmanöver brachte die regierenden Weltmeister Schlosser/Fries, die Streuer/Kölsch und Kershaw im Schlepptau hatten, nur kurz aus der Fassung. Ihre Taktik für das Rennen war ohnedies, die Reifen in der Anfangsphase nicht zu sehr zu beanspruchen, sondern sie zu schonen und gegen Ende einen entscheidenden Angriff zu starten.

Während sich das führende Quartett langsam vom Rest des Feldes absetzen konnte, bissen sich Päivärinta/de Haas an den stark fahrenden Ted Peugeot/Vincent Peugeot (FHC Competition), die ihren Seitenwagen nach acht Runden an der Box abstellen mussten, und Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing) die Zähne aus. Erst im siebenten Umlauf fanden sie einen Weg vorbei, um sich auf die Verfolgung zu machen.

Gegen Halbzeit des auf 21 Runden angesetzten Rennens näherten sich bedrohliche Wolken der Rennstrecke in der Magdeburger Förde und in der 15. Runde begann es derart stark zu regnen, dass der Rennleitung keine andere Wahl blieb, als das Rennen abzubrechen, sehr zum Leidwesen von Schlosser/Fries, deren Plan damit zunichte gemacht wurde. So blieb für die Eidgenossen einmal mehr Platz 2 hinter Ellis/Clement.

Ähnlich wie Schlosser erging es Kershaw. Der Schotte, der bei seiner Oschersleben-Premiere im letzten Jahr mit der Strecke überhaupt nicht zurechtkam, dieses Jahr aber einen guten Rhythmus fand, folgte Streuer/Kölsch das gesamte Rennen wie ein Schatten, um im entscheidenden Moment eine Attacke zu setzen, doch durch den Abbruch musste er sich mit dem vierten Platz vor Päivärinta und Wyssen abfinden.

Eine eigene Geschichte schrieb Harry Payne. Nach seinem Motorschaden im ersten Zeittraining musste in aller Eile das Aggregat getauscht werden, was zwar gelang, allerdings lief das Ding nicht so, wie es sollte. Die Elektronik regelte bei 60 Prozent ab. Mit einer geliehen ECU wollte er dem Problem Herr werden und im allerletzten Moment – unter Mithilfe von Josef Sattler – schaffte er es mit seinem Beifahrer Callum Crowe als Letzter in die Startaufstellung.

Ergebnis, Rennen 1, Oschersleben
1. Todd Ellis/Emmanuelle (GB/F), 14 Runden in 21:46,670 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 1,149 sec zur. 3. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), +2,477 sec. 4. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB). 5. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL). 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH). 7. Harry Payne/Callum Crowe (GB/GBM). 8. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ). 9. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB). 10. Cedric Pierard/Arnaud Pierard (B). 11. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F). Schnellste Runde: Schlosser/Fries in 1:32,244 min.

WM-Stand (nach 13 von 15 Rennen)
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), 280 Punkte. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 234. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), 204. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), 131. 5. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), 117. 6. Harry Payne/Callum Crowe (GB), 111. 6. 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), 93. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), 73. 9. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), 68. 10. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F) 63. 11. Sam Christie/Tom Christie (GB), 43. 12. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (B) 38. 13. Paul Leglise/Mélanie Farnier (F) 27. 14. Robb Biggs/Jake Lowther (GB), 26. 15. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), 18. 16. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F) 18. 17. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F) 18. 18. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), 17. 19. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 16. 20. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), 14. 20. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, 11. 21. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 22. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), 8.

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