Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Streuer/Kölsch: Glück im Unglück bei schwerem Unfall

Von Helmut Ohner
Das Wochenende hatte für Bennie Streuer und Kevin Kölsch mit einem vierten Platz im Sprintrennen auf dem Sachsenring gut begonnen, endete allerdings mit einem schweren Unfall beinahe in einer Katastrophe.

Nach einem Jahr Pleiten, Pech und Pannen wegen technischer Schwierigkeiten fanden Bennie Streuer und Kevin Kölsch wieder in die Spur des Erfolges zurück. Im zweiten Rennen in Le Mans schrammte das niederländisch-deutsche Paar im zweiten Lauf als Vierte nur knapp an einer Podiumsplatzierung vorbei, nachdem sie im ersten Rennen auf dem Weg zu einem Spitzenresultat von einem langsamen Seitenwagen-Team ins Kiesbett geschickt wurden.

Auch auf dem Sachsenring war ihr Aufwärtstrend deutlich zu erkennen. Im freien Training noch an der sechsten Stelle, qualifizierte man sich hinter Sam und Tom Christie, Harry Payne/Kevin Rousseau und Markus Schlosser/Luca Schmidt für den vierten Startplatz.

Im samstägigen Sprintrennen lieferten sich Streuer/Kölsch während der gesamten Renndistanz von elf Runden mit den WM-Führenden Schlosser/Schmidt einen Zweikampf, ohne jedoch die Chance zu einem Überholmanöver zu haben. «Wir waren zwar schneller als unsere Vorderleute, aber auf der MotoGP-Strecke ist es nicht so einfach zu überholen. Wir sind mit den Fortschritten des Motorrades zufrieden und freuen uns auf morgen», erzählte Kölsch.

Schon beim Start zum zweiten Rennen war das Team nicht gerade vom Glück begünstigt. Nach einem Regenschauer war die Strecke gerade wieder dabei aufzutrocknen, doch in der Startaufstellung war die linke Spur trocken, die rechte jedoch immer noch feucht. «Das Hinterrad hat durchgedreht und wir sind an die sechste Stelle zurückgefallen, hatten aber den zweiten Platz fest im Visier. Gerade als wir anfingen, das Tempo zu erhöhen, kam es zum Unfall.»

In der zwölften Runde drehte sich der Seitenwagen bei der Abfahrt Richtung Karthalle von der Strecke. «Der Abflug war im fünften Gang bei etwa 180 km/h. Die Ursache war ein plötzlicher Druckverlust am Hinterrad. Wir können von Glück reden, dass Bennie das Gespann auf den Rädern halten konnte. Mich hat es hinten rausgeschleudert. Im Kiesbett habe ich mich einige Male überschlagen und ich war anfangs etwas benommen», erinnert sich der Beifahrer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Während Streuer mit dem Schrecken davonkam, ging es für Kölsch nicht ganz so glimpflich ab. «Mir tut im Moment alles weh. Ich habe mir Rippen und Schulter geprellt, die Zehen lädiert und den Arm aufgeschürft, weil Steine in die Kombi gekommen sind. Am Schlimmsten hat es allerdings den linken Meniskus erwischt. Der bereitet die größten Probleme. Nächste Woche habe ich noch einen MRT-Termin. Danach wird endgültig geklärt, wie es weitergeht.»

Ein hartgesottener Beifahrer lässt sich durch diese Blessuren aber nicht davon abhalten, am nächsten Wochenende im niederländischen Hengelo voraussichtlich wieder im Seitenwagen von Streuer zu sitzen. «Ich möchte mich bei allen Streckenposten und Ärzten bedanken, die die Sache schnell in den Griff bekommen haben. Noch mehr möchten wir uns bei unseren Schutzausrüstern Arai und Wintex bedanken, die schlimmere Verletzungen von uns ferngehalten haben.»

Ergebnis, Sprintrennen Sachsenring
1. Payne/Rousseau (GB/F), 11 Runden in 16:22,219 min. 2. Christie/Christie (GB), 0,137 sec zur. 3. Schlosser/Schmidt (CH/D), +2,266 sec. 4. Streuer/Kölsch (NL/D), 1:29,593. 5. Päivärinta/A. Christie (FIN/GB). 6. Wyssen/Salmon (CH/F). 7. Göttlich/Krieg (D). 8. Ellis/Clément (GB/F). 9. Peugeot/Peugeot (F). 10. Laidlow/Laidlow (GB). 11. Leglise/Cescutti (F). 12. Archer/Janssens (GB/B). 13. Werkstetter/Pirat (D/F). 14. Cable/Richardson (GB). 15. Venus/Sedlacek (D/CZ). 16. Leguen/Rouby (F).

Ergebnis, Hauptrennen Sachsenring
1. Payne/Rousseau, 14 Runden in 22:11,115 min. 2. Ellis/Clément, 0,771 sec zur. 3. Christie/Christie, +1,015 sec. 4. Päivärinta/A. Christie. 5. Schlosser/Schmidt. 6. Peugeot/Peugeot. 7. Werkstetter/Pirat. 8. Laidlow/Laidlow.  9. Wyssen/Salmon. 10. Venus/Sedlacek. 11. Göttlich/Krieg. 12. Leguen/Rouby. 13. Cable/Richardson.

WM-Stand nach 4 von 12 Rennen
1. Payne, 75 Punkte. 2. Schlosser, 71. 3. Christie, 65. 4. Ellis, 64. 5. Päivärinta, 46. 6. Peugeot, 36. 7. Streuer/Kölsch, 34. 8. Göttlich, 29. 9. Leglise/Cescutti, 24. 10. Wyssen, 23. 11. Laidlow, 21. 12. Werkstetter, Cable und Archer/Janssens, alle 12. 15. Biggs/Segers (GB/NL), 11. 16. Venus, 7. 17. Kirby/Kirby (GB), 6. 18. Leguen, 4. 19. Vinet/Marsal (F), 3. 20. Le Bail/Leveau (F), 1.

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