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Sachsenring: Sieg und WM-Führung für Payne/Rousseau

Von Helmut Ohner
Besser hätte das Wochenende für Payne/Rousseau mit zwei Laufsiegen nicht laufen können. Sie lösen Schlosser/Schmidt an der WM- Spitze ab. Werkstetter/Pirat überraschen mit einem siebenten Rang.

Zeigte sich am Samstag der Wettergott noch gnädig, sorgte ein kurzer Regenschauer vor dem zweiten Rennen zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft dafür, dass sich der 3,671 Kilometer lange Sachsenring in schwierigen Konditionen präsentierte. Die Teams mussten die schwierige Entscheidung treffen, ob sie das 20-Runden-Rennen mit Slicks oder Regenreifen in Angriff nehmen sollen.

Auf der Pole-Position für das zweite Rennen auf der MotoGP-Strecke nahmen Sam und Tom Christie (Hannafin Racing) Aufstellung. Das britische Brüderpaar, die im Vorjahr beim WM-Lauf in Estoril erstmals alle Gegner hinter sich lassen konnten, hat sich zu einem ernsthaften Titelanwärter gemausert. Im ersten Lauf mussten sie sich nur knapp geschlagen geben.

Daneben parkten sich Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing), die als Blitzstarter bekannt sind, ein. Auch am Vortag übernahmen sie wie geplant umgehend die Führung, die sie knapp vor Ende kurz an Christie/Christie abgeben mussten. Ihr Schlussangriff zwei Kurven vor der Zielflagge verlief erfolgreich und so folgte Saisonsieg Nummer 2.

Auf den Startplätzen 3 und 4 lauerten Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Racing) sowie Bennie Streuer/Kevin Kölsch, die sich in Lauf 1 ein beherztes Duell um den dritten Rang geliefert hatten. In der dritten Startreihe leisteten sich die Lokalmatadore Lennard Göttlich/Lucas Krieg (Bonovo Action Junior Team) und Pekka Päivärinta/Adam Christie (Hänni Racing) Gesellschaft.

Die meisten Teams hatten sich nach einigen Besichtigungsrunden für Slicks entschieden, nur Payne und Rousseau hatten gepokert und geschnittene Slicks am Vorder- und Seitenwagenrad montiert. Aber auch das brachte ihnen beim Start keinen Vorteil, weil der rechte Teil der Startaufstellung noch komplett feucht war und ihr Hinterreifen keinen Grip fand.

Aus der ersten Runden kamen Christie/Christie als Erste zurück, dicht gefolgt von Schlosser/Schmidt, Päivärinta/Christie und dem Überraschungsduo Paul Leglise/Marjorie Cescutti. Lennard Göttlich/Lucas Krieg konnten den fünften Startplatz nicht nutzen. Ganz im Gegenteil, das Bonovo-Action-Junior-Team fiel an das Ende des Feldes zurück.

In der zweiten Runde machten Payne/Rousseau kurzen Prozess. Zuerst schnappten sie sich Schlosser und danach auch noch Christie. In Riesenschritten vergrößerten sie in Folge ihren Vorsprung auf über fünf Sekunden nach fünf Runden, der bis in den siebenten Umlauf auf weniger als zwei Sekunden schmolz. «Nach dem ich auf meiner Anzeigetafel meinen Vorsprung gesehen habe, habe ich das Tempo reduziert. Nachdem die Gegner rasch nähergekommen sind, haben wir wieder ein größeres Risiko genommen», erzählte der Brite gegenüber SPEEDWEEK.com.

Hinter Payne/Rousseau gab es ein munteres Wechseln der Plätze. Zur Halbzeit hatten sich die Titelverteidiger Todd Ellis/Emmanuelle Clément vom achten Startplatz vor Christie/Christie, Päivärinta/Christie und Schlosser/Schmidt an die zweite Stelle gesetzt. Im Formationsflug machte sich das Quartett auf die Verfolgung der Führenden.

In der 15. Runde betrug der Vorsprung von Payne nur noch 0,7 Sekunden auf Ellis, der Christie und Päivärinta im Schlepptau hatte. Auch Schlosser durfte sich zu diesem Zeitpunkt noch gute Chancen auf den Sieg machen, lag er doch in Schlagdistanz zu seinen Vorderleuten. Weil Streuer/Kölsch in der zwölften Runde an einer ungünstigen Stelle ins Kiesbett rutschten und der Seitenwagen nicht rechtzeitig geborgen werden konnte, entschied man sich in der Rennleitung zum Abbruch. Weil zwei Drittel der Renndistanz absolviert waren, gab es volle Punkte.

Hinter Ted und Vincent Peugeot, die sich den Sieg in der IDM Sidecar sicherten, überquerten Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (Bonovo Action/Team Sattler) als Siebente die Ziellinie. Der junge Bayer, der vor wenigen Wochen noch um eine internationale Lizenz fürchten musste, legte mit diesem Resultat eine weitere Probe seines Könnens ab.

Während Lukas Wyssen/Ema Salmon (Gustoil Racing) eine bessere Platzierung durch einen Dreher verspielten, holte sich Markus Venus – den Bayern kannte man bis vor Kurzem nur aus der Grasbahn-Szene, wo er 2022 Europameister wurde – mit Ondrej Sedlacek den zehnten Platz. Nicht schlecht für sein erstes WM-Wochenende.

Ergebnis, Hauptrennen Sachsenring
1. Payne/Rousseau (GB/F), 14 Runden in 22:11,115 min. 2. Ellis/Clément (GB/F), 0,771 sec zur. 3. Christie/Christie (GB), +1,015 sec. 4. Päivärinta/A. Christie (FIN/GB). 5. Schlosser/Schmidt (CH/D. 6. Peugeot/Peugeot (F). 7. Werkstetter/Pirat (D/F). 8. Laidlow/Laidlow (GB). 9. Wyssen/Salmon (CH/F). 10. Venus/Sedlacek (D/CZ). 11. Göttlich/Krieg (D). 12. Leguen/Rouby (F). 13. Cable/Richardson (GB).

WM-Stand nach 4 von 12 Rennen
1. Payne, 75 Punkte. 2. Schlosser, 71. 3. Christie, 65. 4. Ellis, 64. 5. Päivärinta, 46. 6. Peugeot, 36. 7. Streuer/Kölsch (NL/D), 34. 8. Göttlich, 29. 9. Leglise/Cescutti (F), 24. 10. Wyssen, 23. 11. Laidlow, 21. 12. Werkstetter, Cable und Archer/Janssens (GB/B), alle 12. 15. Biggs/Segers (GB/NL), 11. 16. Venus, 7. 17. Kirby/Kirby (GB), 6. 18. Leguen, 4. 19. Vinet/Marsal (F), 3. 20. Le Bail/Leveau (F), 1.

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