Morbidelli holt sich Speedcar-Titel

Gianni Morbidelli hat es geschafft und sich den Titel in der Speedcar Series geschnappt. Dem Italiener reichte dazu ein fünfter Platz, denn sein schärfster Konkurrent Johnny Herbert blieb mit Rang sechs hinter ihm. Jean Alesi und Heinz-Harald Frentzen, die auch noch Chancen auf den Titel hatten, kam nur auf den Plätzen zehn und zwölf ins Ziel.

Morbidelli ging von der vierten Position ins Rennen, Herbert nach seinem gestrigen Sieg nur von Rang acht. Für Herbert gab es nur ein Ziel: vorbei an Morbidelli, um den Titel zu holen. Alesi musste nach seinem gestrigen Motorschaden von ganz hinten starten. Trotzdem schaffte es der Franzose zur Schlüsselfigur des Rennens zu werden. Der Sieg von Vitantonio Liuzzi geriet zur Nebensache.

Am Start sorgte Alesi sorgte für reichlich Konfusion und Action: Als das Feld auf die Startlinie zum fliegenden Start zurollte, gab der Franzose Gas und überholte das gesamte Feld, unter Mitbenutzung des Grünstreifens. So hatte er bereits vor der ersten Kurve einen gehörigen Vorsprung. Später erklärte er, dass ihn die Ampelsequenz irritiert hätte: «Vom Ende des Feldes sah ich, wie die Lichter ausgingen, deswegen haben ich den zweiten Gang eingelegt. Gestern war ich in der zweiten Reihe und da sind wir nur im ersten Gang gestartet.»

Doch sein Startverlauf brachte die Konzentration der anderen Fahrer gründlich durcheinander, was in der ersten Kurve für mächtig Aufregung sorgte – besonders bei zwei der vier Titelanwärter: Herbert wurde von Ramez Azzam gedreht, nur Sekunden später kollidierten Frentzen und Liuzzi.

Nach der ersten Runde führte Alesi mit rund drei Sekunden vor Biagi, Al Maktoum, Morbidelli, Nicolas Navarro und Luizzi. Herbert lag nur noch auf der elften Position. «Gianni hatte keinen guten Start und ich war am Überlegen, ihm außen zu überholen», erzählte Herbert. «Doch ich habe mich anders entschieden und Nahe an ihm dran zu bleiben. Leider kam dann der Schlag von hinten.» Frentzens Titelträume waren komplett zerplatzt, als er in der zweiten Runde nochmals in einen Unfall verwickelt wurde.

Doch Alesi konnte sich nur knapp vier Runden über seine Führung freuen, dann wurde er zur Durchfahrtsstrafe in die Box gerufen. Im Anschluss war er wieder auf der Position, auf der er schon vor dem Rennen war: am Ende des Feldes. Dadurch übernahm Biagi die Spitze vor Al Maktoum und Liuzzi. Der übernahm in der achten Runden Platz zwei und begann mit der Jagd auf Biagi. Den kassierte er sechs Runden später und sicherte sich damit seinen dritten Saisonsieg. Zweiter wurde Biagi vor Al Maktoum.

Doch gegen Ende richteten sich die Augen eher auf den Kampf um Rang fünf zwischen Morbidelli und Herbert. Der Brite konnte sich von der elften Position wieder auf Rang sechs vorarbeiten – auf Platz fünf lag Morbidelli. An ihm musste Herbert auf jeden Fall vorbei, um den Titel zu holen. Zwar konnte er den Abstand aufholen, kam aber nicht vorbei. Morbidelli sicherte sich mit 55 Punkten den Gesamtsieg, vor Herbert mit 53 Zählern. «Ich bin extrem glücklich», strahlte der Italiener. «Wir waren dieses Wochenende nicht stark, aber wir haben es trotzdem geschafft.»