Valentin Grobauer fährt für den Sponsor statt Rennen

Von Manuel Wüst
Valentin Grobauer hat sich den Wunsch nach einem Speedway-Ligavertrag in Großbritannien erfüllen können. Wegen der Corona-Seuche ist der Bayer aber noch keine Runde auf der Insel gefahren.

Im letzten Gespräch mit SPEEDWEEK.com äußerte Valentin Grobauer den Wunsch, einen Platz in einer der britischen Ligen zu finden. Da die Kader bis Mitte Februar schon ziemlich besetzt waren, musste der Bayer auf einen Platz hoffen. Dieser fand sich kurzfristig in Birmingham, wo Langbahn-Grand-Prix-Fahrer Thomas H. Jonasson absprang. Der Club des Schweden in dessen heimischer Liga hat seinen Renntag verlegt, deshalb kann er nicht mehr für Birmingham an den Start gehen.

Der Club aus Birmingham, für den auch schon Martin Smolinski fuhr, verpflichtete nach kurzen Verhandlungen Grobauer. «Der Vertrag war innerhalb von fünf Stunden erledigt», berichtete der 25-Jährige. «Es musste schnell gehen. Denn wenn ein Club einen Fahrer nach einer gewissen Frist nennt, muss der Verein eine Strafgebühr bezahlen. Sie wollten das so schnell wie möglich unter Dach und Fach haben.»

Letztes Jahr, als Grobauer für Somerset unterwegs war, bestritt er zwei Rennen in Birmingham. Beim ersten Auftritt brachte es der Süddeutsche auf vier Punkte aus vier Heats, in seinem zweiten Auftritt lief es mit 7+1 Punkten deutlich besser.

«Die Bahn ist ähnlich wie Landshut, nur etwas kürzer, aber schön zu fahren», beschreibt Grobauer seine neue Heimbahn und ist guter Dinge, dass er sich bei seinem zweiten Gastspiel in England besser zurechtfindet. «Ich habe erste Erfahrungen gemacht. Ich kenne dort inzwischen mehr Menschen und kann bei meinem Mechaniker schlafen, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Das macht vieles leichter.»

Logistische Klimmzüge musste Grobauer keine unternehmen, um für England bereit zu sein, denn seine Bikes blieben nach der letzten Saison dort. «Ich bin rüber geflogen, habe alles zerlegt, sauber gemacht und zusammengebaut», verriet der DM-Fünfte von 2019.

Der Ligabetrieb in England ruht wegen der Covid-19-Pandemie noch bis mindestens Mitte Juni. Auch in Deutschland hagelt es eine Rennabsage nach der anderen: Grobauers Heimrennen an Ostern in Pocking, wo er die EM-Quali bestreiten sollte, fiel aus. «Ich denke, wenn das Rennen in diesem Jahr nicht stattfindet, stehen die Chancen gut, dass man es wieder nach Pocking holen kann. Für mich ist es megaschade, das wäre vor Freunden, Familie und heimischen Sponsoren ein schönes Rennen zu Hause gewesen.»

Auch während der rennfreien Zeit ist Grobauer für einen seiner Sponsoren im Einsatz. Auf der Suche nach einem Job landete er bei der Spedition Trans MF, für die er zurzeit als Auslieferungsfahrer unterwegs ist. «Zustande kam das im Gespräch mit Gerald Simbeck. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht jemanden weiß, der einen Job hat. Gerald bat mich, ihm eine Viertelstunde zu geben», berichtete Grobauer, wie ihm der Boss des AC Landshut bei der Jobsuche half. «Er hat mich dann angerufen, ich konnte gleich anfangen und fahre seitdem dort einen Sprinter.»

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