Geschlossene Grenzen: Erik Riss sitzt in England fest

Von Manuel Wüst
Erik Riss sieht kein Ende der Krise

Erik Riss sieht kein Ende der Krise

Erik Riss kehrte guter Dinge aus Australien nach Europa zurück und wollte in England in die Speedway-Saison starten. Der Ausbruch von Covid-19 stellt den Seibranzer und seine Lebensgefährtin vor Probleme.

Erik Riss hat in Großbritannien zwei Ligaverträge für 2020 unterschrieben und war nach dem Winter mitsamt seiner Verlobten von Australien nach England gereist, um sich auf den Saisonstart in Großbritannien vorzubereiten. In King’s Lynn fuhr der Schwabe bereits ein Training, bei einem Fan-Event war Riss zu Gast, um über seine Karriere zu sprechen.

Zunächst lief alles normal, wenngleich die Coronakrise bereits im Anmarsch war und auch vor Großbritannien nicht Halt machte: «Die Woche bevor es losging wurde bekanntgegeben, dass erst mal alles bis Mitte April verschoben ist. Eine Woche später hat die britische Regierung den Lock-down verlautbart und jeder sollte zu Hause bleiben.»

Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch der Saisonstart der britischen Liga bis vorerst Juni verschoben.

Die Tragweite der Reisebeschränkungen bekommt Riss vollumfänglich zu spüren, da er als Deutscher und seine Verlobte als Australierin nicht wie gewohnt reisen können. «Nach Deutschland konnten wir nicht, weil die zu dem Zeitpunkt schon eine Einreisesperre hatten, meine Verlobte wäre nicht reingekommen», erzählte Riss SPEEDWEEK.com. «Dann wollten wir nach Australien fliegen und wären wiedergekommen, wenn es losgeht. Wir hatten schon einen Flug gebucht. Am nächsten Tag um 5 Uhr morgens haben wir erfahren, dass es in Australien auch eine Einreisesperre gibt, ich kann nicht einreisen. Deswegen sitzen wir jetzt in England fest.»

Vorerst getrennte Wege zu gehen, ist für das Paar keine Option: «Es gäbe die Möglichkeit, dass meine Verlobte nach Australien geht und ich nach Deutschland. Aber dann wären wir nicht mehr zusammen und man weiß ja nicht, wie sich das alles entwickelt und wie lange die Einreisesperren bestehen. Wir würden uns möglicherweise das ganze Jahr nicht mehr sehen.»

Derzeit lebt das Paar in Middlesbrough und wartet die weiteren Entwicklungen ab. «Im Alltag kann ich an den Motorrädern nichts groß machen», berichtete Riss. «Ich mache meinen Sport soweit es geht, ansonsten ist es reine Warterei. Ich kann das Ende dieser Krise in England noch nicht sehen.»

Um die Tage sinnvoll zu gestalten, hat sich der 24-Jährige beworben, doch die Jobsuche gestaltet sich schwierig: «Auch hier haben fast alle Läden außer Supermärkte und Apotheken zu.»

Glücklicherweise lassen weder sein Club in Redcar noch seine Sponsoren den zweifachen Langbahn-Weltmeister in dieser Ausnahmesituation hängen. «Ich bin froh, dass ich Sponsoren habe, die mich auch finanziell unterstützen. Das ist gerade in der jetzigen Zeit sehr, sehr hilfreich. Um die Miete hier muss ich mich zum Glück nicht kümmern, das ist organisiert mit dem Club, die haben mir das sozusagen zur Verfügung gestellt.»

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