Speedway: AC Landshut vor Einstieg in polnische Liga
Landshut will seinen Fahrern, Fans und Sponsoren Rennen bieten können
Ob es 2021 eine Speedway-Bundesliga geben wird, ist wegen der restriktiven behördlichen Corona-Bestimmungen in Deutschland fraglich. In Landshut möchte man nicht abwarten bis ins Frühjahr und dann möglicherweise mit leeren Händen dastehen. Deshalb wurden die Planungen in Richtung polnische Liga intensiviert.
«Wir benötigen Planungssicherheit und wollen auf jeden Fall mit einem Devils-Team an einer Liga teilnehmen», so ACL-Sportleiter Johannes Gradl in einer Pressemitteilung des Clubs. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es den anderen Clubs aufgrund der Coronasituation nicht möglich eine Bundesliga 2021 zu planen, beziehungsweise eine Teilnahmeerklärung abzugeben.»
Die Landshuter, die seit Jahren als Verfechter des Team-gegen-Team-Modus in der Bundesliga gelten, und als mehrfacher Meister nicht nur sportliche Erfolge vorzeigen können, haben wie kaum ein anderer Club an ihrer Marke «Landshut Devils» gearbeitet. Sie verfügen über ein professionell aufgestelltes Team, haben starke Sponsoren gewonnen und mit jahrelanger Arbeit eine starke Fangemeinde aufgebaut.
«Vor gut vier Jahren haben wir mal ein Szenario für eine europäische Liga erstellt, da wir acht bis zwölf garantierte Ligarennen für unser Team möchten», erklärte ACL-Vorstand Gerald Simbeck die Ideen und Planungen, die seit längerem im Hintergrund laufen. «Ein großer Ligabetrieb mit einer großen Identifikationsmöglichkeit für Fans, Sponsoren, Fahrer und den Club. Folglich gab es natürlich auch immer wieder mal Planungen für die Teilnahme an der polnischen Liga. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um dieses Projekt zu starten.»
Der MSC Wittstock war der erste Club aus Deutschland, der den Sprung in die polnische Liga gewagt hat. Während es in den meisten Stadien in Deutschland 2020 still war, wurden in Wittstock trotz Corona Rennen gefahren. «Ohne Rennen stirbt der Sport und auch das Umfeld mit Fahrern, Sponsoren und Helfern wird schrumpfen», so Simbeck zu SPEEDWEEK.com. «Wir haben uns diesen Schritt lange genug überlegt, denn wir sind der festen Überzeugung, dass er in der Coronazeit alternativlos ist. Die Gespräche waren bis dato positiv, wir befinden uns in der Endphase der Planungen.»
«Wir haben großartige Sponsoren, auf deren Unterstützung wir bauen können, und haben nun zusammen mit unserem Hauptsponsor Trans MF einen Plan entwickelt, um in dieser schwierigen Zeit unseren Fahrern eine Rennmöglichkeit bieten und den Rennbetrieb in unserer OneSolar-Arena aufrechterhalten zu können», so Simbeck. «Viele Vereine und Sportarten kämpfen ums Überleben, wir wollen uns zusammen mit unseren Fans und Helfern aktiv dafür einsetzen.»