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Polens Speedway-Gott Tomasz Gollob feiert seinen 50er

Von Manuel Wüst
Der bis heute meistgeachtete und berühmteste Speedway-Fahrer Polens ist Tomasz Gollob. Obwohl er nur einmal Einzel-Weltmeister wurde, wird er von Stars wie Greg Hancock als einer der Größten aller Zeiten genannt.

Speedway hat in Polen eine außergewöhnliche Stellung und gehört zu den populärsten Sportarten. Jahrzehntelang war Jerzy Szczakiel, der 1973 Weltmeister wurde, Polens einziger Champion. Es sollte 37 Jahre dauern, bis seinem Landsmann Tomasz Gollob 2010 das gleiche Kunststück gelang.

1992 gewann Gollob zum ersten Mal die Polnische Meisterschaft, nachdem er sich bereits 1990, 1991 und 1992 die Polnische U21-Meisterschaft gesichert hatte. Ein Jahr später stand der damals 22-Jährige in Pocking in seinem ersten WM-Finale und erreichte mit Platz 7 eine einstellige Platzierung. Das WM-Finale 1994 im dänischen Vojens, das letzte Ein-Tages-Finale der Geschichte, endete nach einem Sturz auf dem 16. Rang.

1995 wurde der Speedway-GP eingeführt. Gollob kam beim Auftakt als Viertbester nach den Vorläufen ins Finale, eroberte vor Hans Nielsen, Chris Louis und Mark Loram den Sieg, und gewann den ersten Grand Prix der Geschichte im Olympiastadion von Breslau.

Seinen ersten Weltmeistertitel feierte Gollob 1996 in Diedenbergen, als Polen die Team-WM gewann. In den 2000er-Jahren feierte Gollob mehrere Medaillengewinne im Grand Prix. Weltmeistertitel sammelte er im World-Cup, in dem er 2005, 2007, 2009 und 2010 mit Polen siegte. 2010, 17 Jahre nach seiner ersten WM-Finalteilnahme, gelang Gollob endlich der ganz große Wurf in der Einzel-Weltmeisterschaft: Beim zehnten von elf Grands Prix in Terenzano holte der Bromberger seinen vierten Sieg der Saison und wurde Polens zweiter Weltmeister der Geschichte.

2007 überstand Gollob einen Flugzeugabsturz auf dem Weg zu einem Speedwayrennen in Tarnow. 2017 erlitt er während des Motocross-Trainings einen folgenschweren Unfall, seit diesem schicksalhaften Tag ist «Tomek» an den Rollstuhl gebunden. Für seine großen Verdienste wurde er 2010 vom Motorrad-Weltverband FIM zur Persönlichkeit des Jahres gekürt und von seinem Heimatland wurde ihm der Orden Polens verliehen.

Greg Hancock, selbst vierfacher Speedway-Weltmeister und einer der größten Widersacher Gollobs, sagt über den Polen: «Er ist der beste Speedway-Fahrer, den ich je gesehen habe, seine Erfolge werden ihm nicht gerecht. Er hatte alles, um alles zu gewinnen. Wenn ich ihm zusah beim Fahren – er tänzelte mit den Fingern am Lenker. Alles sah ganz leicht und sanft aus, er fuhr nie aggressiv. Er war unfassbar gut.»

Auch SPEEDWEEK.com gratuliert dem Jubilar.

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