Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ein Speedway-Weltmeister für die britische Liga

Von Manuel Wüst
Jason Doyle (vorne) braucht viel Rennpraxis

Jason Doyle (vorne) braucht viel Rennpraxis

In der polnischen und schwedischen Speedway-Liga tummeln sich die Stars der Szene, während um die britische ein Bogen gemacht wird. Mit Jason Doyle kehrt für 2022 ein bekannter Name zurück.

Jahrelang galt die damalige Elite League in Großbritannien als eine der besten Speedway-Ligen weltweit, was Rang und Namen hatte startete in den Profi-Ligen auf der britischen Insel. 2017 war die Elite League Geschichte. Mit dem Ziel, verstärkt auf den britischen Nachwuchs zu setzen, wurde eine neue Ligastruktur geschaffen. Die Saison 2020 wurde wegen der behördlichen Coronaverbote gänzlich gestrichen und 2021 suchte man die GP-Stars vergeblich in den Line-ups der Teams. Selbst die britischen Grand-Prix-Fahrer Robert Lambert und Tai Woffinden verzichteten auf die Rennen in der Heimat. Und vom siegreichen britischen Team beim Speedway der Nationen waren nur die Ersatzfahrer Dan Bewley und Tom Brennan in der Liga am Start.

Die Ipswich Witches haben nun mit der Verpflichtung von Jason Doyle einen Coup vermelden können und bringen mit ihm einen Top-Fahrer zurück in die Liga. Wie viele Asse vor ihm, machte Doyle in der britischen Liga auf sich aufmerksam, als er 2005 im Alter von 20 Jahren nach England kam, um in der damaligen Premiere League Rennen zu fahren. Der Weg führte früh in die höhere Elite League und in der Folge bis in den Grand Prix und zum WM-Titel 2017. Auch in der polnischen und der schwedischen Liga startete Doyle und gewann 2021 mit Dakarna Malilla sogar den Titel.

Schweden kehrt der Australier den Rücken und will sich 2022 auf die Rennen im Grand Prix sowie die polnische und britische Liga konzentrieren. «Ich hatte ein paar Angebote, also musste ich mich hinsetzen und die Vor- und Nachteile durchgehen. Die Hauptvorteile sind, dass ich die Bahn in Ipswich mag und dort gut gefahren bin, das ist ein großer Pluspunkt», erklärte der 36-jährige Doyle. «Ein weiterer wichtiger Faktor ist, so nahe an Ipswich zu leben und nach einem Rennen am Donnerstag zum Grand Prix an den Flughafen zu kommen. Ich kann innerhalb einer Stunde von Ipswich nach Hause zurückkehren, liege wieder in meinem eigenen Bett und reise nicht durch die Nacht.»

Auch von der zusätzlichen Rennpraxis erhofft sich Doyle einiges und rät jüngeren Fahrern, das bei der Entwicklung zu berücksichtigen. «Für mich sind die Rennen in England ein riesiges Plus, weil ich die ganze Zeit Motorrad fahre. Die jungen Piloten sprechen immer davon, in Polen und Schweden zu sein. Aber wenn sie Motorrad fahren, gewinnen sie viel mehr Selbstvertrauen und Geld, wenn sie zweimal pro Woche fahren, im Vergleich zu nur einmal in Schweden und einmal in Polen», so der Weltmeister von 2017. «Mir selbst hilft es, viel in England zu fahren, in Polen und im Grand Prix. Ich scheine viel besser zu sein, wenn ich auf dem Bike sitze und nicht so viel nachdenke, wie vielleicht in den letzten Jahren.»


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