Polnische Liga: Nicki Pedersen mit Wahnsinns-Comeback
Leon Madsen (li.) und Nicki Pedersen
Im vergangenen Jahr erlitt Nicki Pedersen bei heftigen Stürzen gleich mehrere böse Verletzungen. Zu den harmloseren gehörten gebrochene Rippen und eine in Mitleidenschaft gezogene Lunge. Heftiger erwischte es den Dänen im Juni: Pedersen brach sich im polnischen Graudenz (Grudziadz) die Hüfte gleich doppelt, nachdem er in die Airfences eingeschlagen war und durch eine tiefe Wunde auch viel Blut verloren hatte. Nach langem Leidensweg kam er zurück auf die Beine.
Im Winter übernahm Pedersen das Amt des dänischen Teamchefs, der 46-Jährige hätte dies zum Anlass nehmen können, seine beeindruckende Laufbahn zu beenden. Doch der dreifache Speedway-Weltmeister, mehrfache Team-Champion und Dänischer Meister, der niemandem mehr etwas beweisen muss, drückt in der Saison 2023 noch einmal ordentlich auf die Tube. Nicki unterzeichnete Verträge in mehreren Speedwayligen und kehrte nach Jahren sogar nach Großbritannien zurück. Im ersten Event in England stürzte Pedersen gleich im ersten Lauf und sein Rennen war beendet. Das Rennen der besten Fahrer der polnischen Ekstraliga wenige Tage später verpasste er in Folge dieses Sturzes ebenfalls.
Bei seinem Comeback am vergangenen Samstag in der polnischen Liga bewies Pedersen dann für Graudenz, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der Däne legte für seinen Club ein Maximum aufs Parkett, blieb in sechs Starts ungeschlagen und hatte wesentlichen Anteil daran, dass Graudenz das Rennen gegen Tschenstochau (Czestochowa) mit einem 45:45 beendete. Der nächstbeste Fahrer an diesem Tage war Leon Madsen, der als Europameister und Vizeweltmeister 13 Punkte aus fünf Starts holte und sich nur seinem dänischen Teamchef geschlagen geben musste. Bleibt Pedersen in dieser Form, könnte es im Sommer beim World-Cup in Breslau (Wroclaw) passieren, dass er sich selbst aufstellt.