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Erik Bachhubers Ziel 2024: Wie Norick Blödorn fahren

Von Manuel Wüst
Erik Bachhuber

Erik Bachhuber

Ein gebrochenes Schlüsselbein zwang Erik Bachhuber im vergangenen Jahr zu einer Rennpause. Wie der 20-jährige Speedwayfahrer damit umging und was er für 2024 plant, erzählte er SPEEDWEEK.com.

Beim Fitness-Camp der Bahnsport-Nationalmannschaften in Abensberg war auch Erik Bachhuber dabei. «Ich arbeite aktuell als Kfz-Mechatroniker in einer Viertagewoche, es macht mir mächtig Spaß an Autos zu schrauben und ich bin froh, dass ich noch was verdienen kann», erzählte der Sohn von Stefan Bachhuber. «Wie es aussieht, werde ich im Februar mit der Arbeit aufhören und mich dann auf den Rennsport konzentrieren.»

Um in der Winterpause arbeiten zu können, verzichtete der 20-Jährige sogar auf eine Operation. «Der Nagel ist noch drin», erzählte Bachhuber von seinem Schlüsselbein, das er sich im Juni 2023 gebrochen hat. «Ich wollte den eigentlich im Winter rausmachen lassen, aber ich hätte dann zweieinhalb Wochen lang nicht arbeiten können und habe mich entschieden, ihn drin zu lassen. Ich habe keine Probleme im Alltag oder im Rennen, also lass ich ihn drin, weil er mich im Moment nicht stört.»

Nicht nur körperlich hinterließ der Sturz beim Augsburger Spuren: «Das war die erste Verletzung und sie hat mich auch mental ein bisschen gebremst. Ich dachte, ich würde das besser wegstecken – der Unfall war ziemlich lange in meinem Kopf drin. Der Tag in Olching war ein bisschen zum Vergessen. Im Training ist mir ein Motor kaputt gegangen und ich hatte dann nur noch ein Motorrad. Also bin ich in der Mittagspause heimgefahren, habe schnell einen zweiten Motor geholt und den umgebaut. Es war ein bisschen Pech, ich konnte nicht viel machen in der Situation.»

Mit der Zeit kam der Deutsche U21-Vizemeister über den Sturz hinweg und konnte in der schwedischen Liga Fuß fassen, wo er erstmals ohne seine Eltern bestehen musste, dafür aber prominente Unterstützung hatte.

«Das war ein Stück Freiheit und es hat gutgetan, eigene Entscheidungen zu treffen und auf mich allein gestellt zu sein», grinste Erik im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich hatte Antonio Lindbäck und Jesse Mustonen als Teamkameraden und bekam viel Hilfe von den beiden, auch beim Setup. Ich hatte eine Werkstatt und eine Bleibe zum Wohnen, durch die beiden habe ich immer recht gute Ergebnisse rausfahren können. Das war für mich ein super Jahr.»

2024 plant Bachhuber wieder nach Schweden zu gehen, auch wenn es kurzzeitig andere Gedankenspiele gab. «Ich habe im Winter mal überlegt, was ich mache, nachdem Polen recht schnell feststand. Ich dachte darüber nach, nach England zu gehen. Dann hätte ich mich aber zwischen Schweden und England entscheiden müssen. In Schweden habe ich mir ein Umfeld aufgebaut, mit Werkstatt und Haus zum Wohnen. Dort hat alles super funktioniert, deshalb brauche ich nichts ändern.»

In der polnischen Liga wartet auf Bachhuber eine große Herausforderung: Weil Norick Blödorn den AC Landshut zu Rybnik verließ, wird auf den Schultern des Bayern mehr Verantwortung liegen. «Norick war immer der Bessere von uns beiden», hielt Bachhuber fest. «Ich habe an seine Ergebnisse angeknüpft, aber es hat nie gereicht, ihn von den Punkten zu übertrumpfen. Er sollte die Chance jetzt nutzen und hat das vollkommen richtig gemacht. Ich versuche die Rolle von Norick einzunehmen, genauso viele Punkte wie er zu schreiben und die anderen Junioren mitzuziehen. Damit wir ein starkes Juniorenteam haben, wie mit Bachhuber/Blödorn. Ich will erst mal erreichen, dass ich konstanter werde mit meiner Punkteausbeute, speziell in der polnischen Liga. Im letzten U21-Jahr will ich noch mal Gas geben, alles rausholen und mich für den SGP2 qualifizieren. Natürlich will ich versuchen, Norick den DM-Titel abzunehmen, das wäre schön.»


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