Muss René Deddens zuschauen?
Vorerst nur Reservist: René Deddens
Das Finale ist sehr ausgeglichen besetzt und es ist schwer einen Favoriten auszumachen. Bevorteilt auf heimischen Boden sind natürlich die polnischen Nachwuchsfahrer. Wobei das Wort Nachwuchsfahrer schon nicht ganz stimmt. Fast alle Akteure des Finales haben im Speedwaysport ihren Beruf gefunden und mischen kräftig in den internationalen Ligen mit.
Breslaus Supertalent Maciej Janowski, der im vergangenen Jahr Silber holte, gehört mit Przemyslaw Pawlicki und dem slowakischen Überflieger Martin Vaculik zu den heissesten Anwärtern auf die Goldmedaille.
Von den vier Deutschen, die im Semifinale um die Fahrkarten nach Tarnau kämpften, schaffte lediglich [*Person 1027 René Deddens*] den Sprung ins EM-Finale. Mit etwas Pech, wurde es in Debrecen nur der Reserveplatz. Ein Maschinenschaden im letzten Lauf kostete den nötigen Punkt, um fest im Feld dabei zu sein.
Deddens ist der jüngste Fahrer im Feld und möchte ein gutes Training abliefern, um eine Visitenkarte zu hinterlassen. «Ich denke, jeder Reservefahrer wünscht sich noch ins Feld zu rutschen – Verletzungen wünscht man aber natürlich niemandem. Ich bin froh mich beim Finale zeigen zu können und ich denke, dass ich mich nicht verstecken brauche. Klar wäre ich am liebsten im festen Feld, aber wenn ich in die Zukunft schaue, stelle ich fest, dass ich in der U19 noch drei Jahre Zeit habe, um das zu schaffen.»
Kevin Wölbert war der einzige Deutsche, der es in der Vergangenheit regelmässig bis ins Finale schaffte. Mittlerweile ist der Deutsche Meister dem U19-Alter entwachsen – nun ist es für die neue Generation an der Zeit, die erste deutsche Medaille bei diesem Prädikat einzufahren.
Im Medaillenspiegel liegen die Polen mit fünf goldenen vorne. Rafal Okoniewski, der für die Wolfslaker Wölfe in der Bundesliga fährt, gewann die EM zweimal. Der verstorbene Lukasz Romanek, Karol Zabik und Artur Mroczka, der bei den Brokstedter Wikingern angeheuert hat, gewannen jeweils einmal.
Titelverteidiger Mroczka hat die Altersgrenze überschritten und wird seinen Titel deshalb nicht verteidigen können.
Startfeld U19-EM-Finale in Tarnau/PL
1. Alexander Conda (Slowenien)
2. Linus Sundström (Schweden)
3. René Bach (Dänemark)
4. Martin Vaculik (Slowakei)
5. Artem Laguta (Russland)
6. Dennis Andersson (Schweden)
7. Dawid Lampart (Polen)
8. Jewgienij Karavackis (Lettland)
9. Maciej Janowski (Polen)
10. Kim Nilsson (Schweden)
11. Michal Dudek (Tschechien)
12. Przemyslaw Pawlicki (Polen)
13. Anton Rosen (Schweden)
14. Michael Hadek (Tschechien)
15. Slawomir Musielak (Polen)
16. Patryk Dudek (Polen)
R1. René Deddens (Deutschland)
R2. Kalle Katajisto (Finnland)