Speedway-GP 2024: Wer bekommt die fünf Wildcards?
Dan Bewley (rot) und Max Fricke (gelb) sind zwei heiße Kandidaten für die Wildcards
Die erste große Frage, die sich bei der Vergabe der fünf permanenten Wildcards für den Speedway-GP 2024 stellt, lautet: Bleiben Vermarkter Discovery und die FIM ihrer bisherigen Linie treu und geben die Wildcards an die nächstbesten Fahrer aus dem GP 2023 oder streben sie nach neuen Gesichtern?
Zwei Neulinge wird es im kommenden Jahr auf jeden Fall geben, denn seit dem Challenge steht der Pole Szymon Wozniak fest im GP 2024. Da sich Martin Vaculik und Robert Lambert über die Top-6 der WM 2023 qualifizierten, wird auch der Tscheche Jan Kvech in den Grand Prix aufsteigen. Betrachtet man die bereits feststehenden Teilnehmer, so ist der polnische Markt ebenso mit zwei Piloten vertreten wie Dänemark und Australien. Je einen Fahrer stellen Großbritannien, Schweden, die Slowakei und Tschechien.
Wenn wir auf die möglichen Kandidaten für eine permanente Wildcard für 2024 blicken, so müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn Daniel Bewley (7.) keine erhält. Der Brite war nur dreimal nicht in den Top-Acht und gewann den GP von Schweden in Malilla. Max Fricke (9.) steigerte sich zum Ende der Saison und fuhr fünfmal in Folge in die Top-Acht, der Australier gehört ebenfalls zu den aussichtsreichen Kandidaten.
Verletzungspech hatten Tai Woffinden (11.) und Maciej Janowski (14.), die beide schon WM-Medaillen gewonnen haben, sowie der Däne Anders Thomsen (15.). Wenn Discovery erneut drei Briten haben will, führt am dreifachen Champion Woffinden kein Weg vorbei, der zudem ein Charakterkopf ist. Janowski war im laufenden GP-Jahr meist ein Schatten seiner selbst, machte Polen aber immerhin zum Team-Weltmeister und konnte die letzten beiden Rennen nicht fahren, während sein Landsmann Patryk Dudek (10.) im letzten GP das zweite Mal in diesem Jahr ins Finale fuhr.
Als Nachrücker in den Grand Prix fällt vor allen SGP2-Champion Mateusz Cierniak ein, der frischen Wind in die Serie bringen würde. Ob er in Betracht gezogen wird, ist fraglich, da Polen bereits zwei Fahrer im Line-up hat und seine Nominierung wahrscheinlich das Aus für Dudek und Janowski bedeuten würde.
Andzejs Lebedevs bewies ebenso wie Kai Huckenbeck und zuletzt Luke Becker, dass sie das Zeug haben, im GP mitzufahren. Doch keiner aus diesem Trio drängt sich auf, einen der Etablierten aus dem GP zu kicken.
Somit fällt der Tipp von SPEEDWEEK.com für die Wildcards wie folgt aus: Daniel Bewley (GB), Max Fricke (AUS), Tai Woffinden (GB), Maciej Janowski (PL) und Patryk Dudek (PL).
Damit würden aus dem diesjährigen Startfeld nur Kim Nilsson (S) und Anders Thomsen (DK) durch den Rost fallen.
Mateusz Cierniak wird mit Sicherheit zu Wildcard-Einsätzen kommen. Auf der Nachrückerliste könnte Kai Huckenbeck auf den ersten oder zweiten Platz kommen. Becker und Lebedevs werden mit Sicherheit auch auf der Liste auftauchen, auch Dominik Kubera ist denkbar.
Bisheriges Line-up Speedway-GP 2024:
Top-6 der WM 2023:
Bartosz Zmarzlik (PL)
Fredrik Lindgren (S)
Martin Vaculik (SK)
Jack Holder (AUS)
Leon Madsen (DK)
Robert Lambert (GB)
Europameister 2023:
Mikkel Michelsen (DK)
Aus dem GP-Challenge:
Jason Doyle (AUS)
Szymon Wozniak (PL)
Jan Kvech (CZ)*
*Nachrücker, da Martin Vaculik & Robert Lambert in den Top-6 sind