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Speedway-GP: Jack Holder sagt Zmarzlik den Kampf an

Von Manuel Wüst
Jack Holder (rot) vor Bartosz Zmarzlik

Jack Holder (rot) vor Bartosz Zmarzlik

Titelverteidiger Bartosz Zmarzlik hat zwar in diesem Jahr noch keinen Speedway-GP gewonnen, doch in Landshut die Spitze in der WM übernommen. Mit Jack Holder und Jason Doyle sitzen ihm zwei Australier im Nacken.

Die Konstanz von Bartosz Zmarzlik zahlt sich auch in der Saison 2024 aus, der Pole hat sich in Landshut mit seinem dritten Einzug ins Finale die Führung im WM-Klassement geschnappt. Und das, obwohl er sich auf die Landshuter Piste erst einstellen musste: «Ich hatte von der Bahn keine großen Kenntnisse mehr, da ich zuletzt vor einigen Jahren dort war. Ich finde neue Bahnen immer sehr spannend, da ich das passende Set-up und den richtigen Motor finden muss.»

Jack Holder pflichtete dem Weltmeister bei: «Ich glaube, keiner der Jungs hatte durchgehend die ganze Nacht über das gleiche Set-up. Ich habe nach jedem Lauf umgebaut und mich nicht so schnell gefühlt.»

Obwohl Zmarzlik drei Punkte abgab, toppte er nach den Vorläufen die Wertung. Ganz anders der Werdegang von Holder: Nach vier Läufen hatte der 28-Jährige nur sechs Punkte und konnte sich mit seinem Sieg im letzten Durchgang gerade noch ins Halbfinale retten. Drei Fahrer mit acht Punkten schieden ungewöhnlicherweise aus. «Dass man neun Punkte braucht, um ins Semifinale zu kommen, kommt nicht alle Tage vor», kommentierte der Australier.

Mit seinem Last-Minute-Einzug musste Holder sich bei der Wahl der Startplätze für das Halbfinale mit Bahn 3 begnügen, machte aber mit einer guten ersten Kurve das Beste daraus. «Ich wusste nicht genau, welche Linie ich wählen soll, das war recht schwierig. Ich kam aber durch ins Finale.»

Die erste Wahl im Finale hatte Zmarzlik, der überraschenderweise nicht den inneren Startplatz wählte, sondern von ganz außen losfuhr. «Ich hatte einen Plan für den gelben Startplatz und dort ein besseres Gefühl», versicherte der vierfache Champion mit der Nummer 95. «Nach dem Bahndienst ist der innere Startplatz besser, aber das lose Material liegt nach den 22 Heats weiter außen – und der Weg dorthin ist recht weit von innen.»

Für Holder blieb der rote Startplatz, doch Mikkel Michelsen machte sowohl Zmarzlik als auch Holder einen Strich durch die Rechnung und zauberte vom schlechtesten Platz weiß einen Traumstart auf die Bahn. Während der Däne seinen ersten Grand Prix gewann, rang Zmarzlik Holder auf den letzten Zentimetern nieder.

«Ich bin wieder aufs Podest gekommen, das ist das Wichtigste», hielt Zmarzlik fest, der jetzt erstmals in dieser Saison die WM-Wertung anführt. «Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden, da ein hartes Stück Arbeit dahintersteckt.»

Nur zwei Zähler hinter dem Polen liegt Holder. «Ich hoffe, er ist bereit, denn ich bin es», meinte er auf die Frage, ob der WM-Kampf mit Zmarzlik eröffnet ist.

Jason Doyle liegt als Dritter lediglich drei Punkte hinter Zmarzlik.

Ergebnisse Speedway-GP Landshut/D:

1. Mikkel Michelsen (DK), 20 WM-Punkte/10 Vorlaufpunkte
2. Bartosz Zmarzlik (PL), 18/12
3. Jack Holder (AUS), 16/9
4. Dominik Kubera (PL), 14/11
5. Robert Lambert (GB), 12/10
6. Leon Madsen (DK), 11/9
7. Daniel Bewley (GB), 10/11
8. Jason Doyle (AUS), 9/9
9. Szymon Wozniak (PL), 8/8
10. Tai Woffinden (GB), 7/8
11. Martin Vaculik (SK), 6/8
12. Kai Huckenbeck (D), 5/5
13. Andzejs Lebedevs (LV), 4/5
14. Fredrik Lindgren (S), 3/4
15. Norick Blödorn (D), 2/1
16. Jan Kvech (CZ), 1/0
17. Martin Smolinski (D), 0/0
18. Erik Riss (D), 0/0

Halbfinale 1: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Mikkel Michelsen, 3. Leon Madsen, 4. Jason Doyle A

Halbfinale 2: 1. Jack Holder, 2. Dominik Kubera, 3. Robert Lambert, 4. Daniel Bewley

Finale: 1. Mikkel Michelsen, 2. Bartosz Zmarzlik, 3. Jack Holder, 4. Dominik Kubera

Stand nach 3 von 11 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 50 WM-Punkte
2. Jack Holder (AUS), 48
3. Jason Doyle (AUS), 47
4. Robert Lambert (GB), 41
5. Mikkel Michelsen (DK), 36
6. Daniel Bewley (GB), 28
7. Martin Vaculik (SK), 27
8. Fredrik Lindgren (S), 26
9. Dominik Kubera (PL), 25
10. Leon Madsen (DK), 25
11. Kai Huckenbeck (D), 25
12. Szymon Wozniak (PL), 24
13. Tai Woffinden (GB), 16
14. Andzejs Lebedevs (LV), 13
15. Jan Kvech (CZ), 10
16. Mateusz Cierniak (PL), 3
17. Norick Blödorn (D), 2
18. Matej Zagar (SLO), 2
19. Martin Smolinski (D), 0
20. Erik Riss (D), 0
21. Bartlomiej Kowalski (PL), 0

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