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Rekordhalter Bartosz Zmarzlik: Wo ist sein Limit?

Von Manuel Wüst
Bartosz Zmarzlik hat in Malilla seinen 24. Sieg im Speedway-GP eingefahren und damit die Bestmarke des Australiers Jason Crump übertroffen. Ein Ende der Erfolgsserie des vierfachen Weltmeisters ist nicht in Sicht.

Der sechsfache Speedway-Weltmeister Tony Rickardsson und der fünffache Titelträger Ove Fundin durften beim Grand Prix von Schweden mit ansehen, wie Bartosz Zmarzlik am vergangenen Samstag seinen 24. Sieg eroberte und damit Platz 1 in der Bestenliste übernahm. Der vierfache Champion baute mit seinem ersten Grand-Prix-Sieg der Saison seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 17 Punkte aus und schickt sich an, den fünften Titel einzufahren. Damit würde er mit Fundin gleichziehen. Da Zmarzlik erst 29 Jahre alt ist, sind sogar die sechsfachen Champions Tony Rickardsson und Ivan Mauger in Reichweite – die Größten aller Zeiten.

«Wenn man sagt, dass für jemanden der Himmel die Grenze ist, dann glaube ich, dass das bei Bartosz im Speedway der Fall ist», fand Jason Crump anerkennende Wort für den Mann, der seinen Rekord zunächst eingestellt und dann gebrochen hat. «Im Moment stehen die Chancen gut, dass Bartosz den Sport auf absehbare Zeit dominieren wird. Es ist keine Überraschung, dass er meinen Rekord gebrochen hat. Wenn man sich Bartosz und seine Konstanz in den letzten fünf Jahren anschaut, ist das bemerkenswert. Jeder Rekord ist dazu da, gebrochen zu werden.»

Wie Zmarzlik sich in Malilla nach einem dritten Platz zu Beginn auf der noch vom Regen geprägten Piste zurück ins Rennen kämpfte, war beeindruckend. Mit elf Punkten zog der WM-Leader in die Halbfinals ein und gab sich dort nicht mit dem reinen Finaleinzug zufrieden. Nachdem er Dominik Kubera niedergerungen hatte, eröffnete er die Jagd auf den Briten Robert Lambert, schnappte sich den Sieg und damit das frühe Recht für die Startplatzwahl für das Finale. Was Zmarzlik dann mit seiner Linienwahl und Geschwindigkeit aufs Oval zauberte, war atemraubend: Der Pole schafft es immer wieder, das gewisse Extra rauszuholen, um Bestmarken zu setzen.

«Ich schätze den Kerl in jeder Hinsicht, nicht nur als Speedway-Fahrer», so Crump, der den Polen in einem Atemzug mit den Legenden des Sports nennt. «Eines ist sicher: Die aktuelle Fahrergeneration hat jetzt den Ivan Mauger oder Tony Rickardsson ihrer Zeit, zu dem sie aufschauen und versuchen kann, mitzuhalten und besser zu werden. Dabei haben sie einen verdammt harten Job vor sich.»

Und was sagt Zmarzlik selbst zu seinen Leistungen? «Jeder will es, aber man muss es mehr wollen. Bei mir dreht sich alles um diesen Sport, sei es beim Schlafen, beim Essen und beim Frühstück. Ich denke ständig an diesen Sport», so der 29-Jährige, den die ganzen Rekorde noch nicht sonderlich tangieren. «Ich habe mir die Bilanz und die Statistiken wirklich nicht angesehen. Vielleicht werde ich mich etwas mehr darauf konzentrieren, wenn ich als alter Mann zu Hause sitze und zurückblicke und an die schönen Momente denke.»

Ergebnisse Speedway-GP Malilla/S:

1. Bartosz Zmarzlik (S), 20 WM-Punkte/11 Vorlaufpunkte
2. Max Fricke (AUS), 18/11
3. Robert Lambert (GB), 16/11
4. Jack Holder (AUS), 14/12
5. Mikkel Michelsen (DK), 12/9
6. Dominik Kubera (PL), 11/9
7. Andzejs Lebedevs (LV), 10/11
8. Daniel Bewley (GB), 9/9
9. Fredrik Lindgren (S), 8/8
10. Szymon Wozniak (PL), 7/7
11. Martin Vaculik (SK), 6/6
12. Leon Madsen (DK), 5/5
13. Tai Woffinden (GB), 4/4
14. Kai Huckenbeck (D), 3/3
15. Jan Kvech (CZ), 2/2
16. Kim Nilsson (S), 1/2

Halbfinale 1: 1. Max Fricke, 2. Jack Holder, 3. Mikkel Michelsen, 4. Daniel Bewley

Halbfinale 2: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Robert Lambert, 3. Dominik Kubera, 4. Andzejs Lebedevs

Finale: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Max Fricke, 3. Robert Lambert, 4. Jack Holder

Stand nach 5 von 11 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 86 Punkte
2. Robert Lambert (GB), 69
3. Jack Holder (AUS), 68
4. Mikkel Michelsen (DK), 59
5. Martin Vaculik (SK), 53
6. Fredrik Lindgren (S), 52
7. Dominik Kubera (PL), 50
8. Jason Doyle (AUS), 47
9. Daniel Bewley (GB), 42
10. Szymon Wozniak (PL), 39
11. Leon Madsen (DK), 37
12. Andzejs Lebedevs (LV), 32
13. Kai Huckenbeck (D), 30
14. Max Fricke (AUS), 28
15. Tai Woffinden (GB), 21
16. Jan Kvech (CZ), 15
17. Mateusz Cierniak (PL), 3
18. Norick Blödorn (D), 2
19. Matej Zagar (SLO), 2
20. Kim Nilsson (S), 1

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