Crump: Verzicht auf England wegen der Reisen

Jason Crump mit seinen beiden Kindern
In der polnischen und schwedischen Liga fährt Crump nahezu alle in Grund und Boden. Im Speedway-Grand-Prix landete der zweifache Weltmeister in beiden bisherigen Rennen auf dem Podest. In Lissa am vergangenen Samstag fuhr der Australier die beste Linie und gewann souverän.
Mit neun Punkten Vorsprung die WM anzuführen, muss ein gutes Gefühl sein?
Das ist es wahrlich, jedoch noch lange kein Grund, sich auszuruhen. Wir sind erst am Anfang der Saison, und am Ende werden wir sehen, wo wir stehen.
Es hat den Anschein, als wärst du wie ausgewechselt. In deinem Fahrstil ist wieder viel mehr Selbstvertrauen zu erkennen.
Ich fühle mich momentan so frisch wie lange nicht, und das liegt an vielen Dingen. Ich habe mich gut auf die Saison vorbereitet. Meine Maschinen laufen perfekt, und auch die neuen Motoren von Finn Rune Jensen funktionieren sehr gut. Bei meiner Mechanikercrew muss ich mich auch sehr bedanken, sie leisten hervorragende Arbeit. Dass ich nicht mehr in England fahre, hilft mir auch – ich fühle mich wieder frisch und voller Energie.
Ist die Belastung der vielen Rennen in England das Problem? Ist es nicht gut, wenn man über 120 Rennen im Jahr fährt?
Das Problem sind nicht die vielen Rennen insgesamt, sondern die viele Reiserei. Das Motorradfahren an sich ist gar kein Problem, im Gegenteil, es macht mir wahnsinnig viel Spass. Und darauf kommt es an – Rennen fahren muss Spass machen. Doch nach den Rennen geht es dann mit dem Stress los. Man muss zum Flughafen und da oft viele Stunden verbringen, man schläft unregelmässig, und das laugt den Körper aus. Bei über 50 Rennen in England pro Jahr kann man sich vorstellen, was das für einen Reiseaufwand darstellt. Es ist ein harter Job.
Ein englisches Ligateam fährt mit allen Liga- und Pokalrennen über 50 Mal im Jahr. In Schweden und Polen zusammen kommt man auf etwa 30 Rennen. Wäre die Reduzierung der Rennen in England ein Grund, wieder auf der Insel einzusteigen?
Momentan konzentriere ich mich auf diese Saison. Sollten es irgendwann mal weniger Rennen in England werden, bleibt der enorme Reiseaufwand, der sehr schlaucht, ähnlich. Nach wie vor lebe ich in England, doch zurzeit habe ich nicht einmal ein Motorrad drüben. Ich habe in Polen und in Schweden jeweils eine Werkstatt, in der mein Team alles vorbereitet.
Lesen Sie den ausfühlrichen Bericht über den Speedway-GP in Lissa in SPEEDWEEK, Ausgabe 21. Ab 12. Mai am Kiosk!