Aston Martin DBR9 – Die definitive Geschichte

Was ist das Ergebnis, wenn zwei Autoren ein Rennsportbuch schreiben und dabei ohne Kompromisse nahezu aus dem Vollen schöpfen können? «DBR9 – The Definitive History» gibt die Antwort und ist ein Buch, das eine neue Messlatte setzt. Sowohl seitens der akribischen Recherche, wie von der Aufmachung als auch von der Gestaltung. Das ultimative Buch für den GT1-Aston Martin macht jede weitere Literatur über den DBR9 obsolet, über das von 2005 bis 2011 eingesetzten britische Coupé haben die beiden Autoren Thomas Gruber und Christoph Mäder eine Referenz geschaffen.

Mehr als zwei Jahre lang haben Hobby-Rennfahrer Gruber, selbst im Besitz eines DBR9 und mit dem Aston Martin 2009 in Le Mans auf dem GT1-Podium, und Designer Christoph Mäder, der lange für das Jetalliance-Team aktiv war, für das in englisch erschienene Buch recherchiert. Die beiden Autoren interviewten dazu nicht Management und Ingenieure von Aston Martin Racing und Prodrive, sondern auch viele Teamchefs, Fahrzeugbesitzer, Fahrer und Renningenieure. David Richards plaudert ebenso auf dem Nähkästchen wie viele Entwicklungsingenieure, die die Technik des GT1-Boliden bis zur letzten Schraube erläutern.

Das Buch behandelt ausführlich die Entwicklungsgeschichte, Homologation und Renneinsätze des Aston Martin und dokumentiert detailliert die Technik in beeindruckender Tiefe. Motor, Aerodynamik, Antriebstrang, Fahrwerk sowie der Weiterentwicklung über den gesamten Lebenszyklus sind eigene Kapitel gewidmet. Selten wurde de Technik eines Fahrzeuges abgesehen vielleicht von Reparaturanleitungen so intensiv dokumentiert. Ein Drittel des Buches widmet sich den Teams, die die insgesamt 19 gebauten Chassis in der achtjährigen Renngeschichte einsetzen und mit ihren Erfahrungen zu Wort kommen. Ein knapp 60-seitiger Statistikteil rundet das Buch ab. Die Renneinsätze und der Lebenslauf eines jeden Chassis werden minutiös aufgelistet.

Das Buch überzeugt nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch durch eine Ausstattung, die jedem Buchbinder die Freudentränen in die Augen treibt. Das Buch kommt im massivem Kartonschuber, mit Ledereinband und Prägung, sechs Farbdruck und mehrlagige Folien mit 3D-Grafiken. Das einer der beiden Autoren Diplom-Designer ist, wird anhand der grafischen Aufmachung auf jeder Seite deutlich.

Maßstäbe setzt das Meisterwerk allerdings auch beim Preis, denn der ist ebenso Premium wie das Buch. Satte 450 Euro kostet die auf 2.700 Stück limitierte und ausschliesslich in Englisch erhältliche «Aficionado Edition» von «DBR9 – The Definitive History». Vielleicht muss man das aber auch als einfach als Geldanlage sehen. Das Erstlingswerk von Thomas Gruber, ein vor gut 20 Jahren erschienenes Werk über den Carrera 2.7, zählt mittlerweile zu den teuersten und am meisten gesuchten Sachbüchern.

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