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Randy Krummenacher: «Ich wurde zu wenig verstanden»

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher im 2019er-Outfit

Randy Krummenacher im 2019er-Outfit

Bei der Supersport-WM in Assen 2018 zeigte Randy Krummenacher das beste Rennen seiner Karriere, vom letzten Startplatz brauste er auf Rang 2. Anschließend gelang ihm kein Podestplatz mehr – heute weiß er warum.

Weil ein Mechaniker vergaß Benzin einzufüllen, musste Randy Krummenacher aus dem Team Evan Bros Yamaha das Supersport-Rennen in Assen am 22. April 2018 vom letzten Startplatz in Angriff nehmen. Von dort erfolgte eine Galavorstellung. In den ersten zwei Runden machte er 15 Plätze (!) gut, im Ziel fehlten ihm mickrige 0,291 sec auf Sieger Jules Cluzel aus dem Nerds Racing Team Yamaha.

«Das Motorrad war eine Waffe fürs Rennen», schmunzelte Krummi. «Ich habe versucht fokussiert zu bleiben, und das Motorrad jede Runde am Limit zu bewegen. Dann habe ich gemerkt, dass ich mehr im Köcher als die anderen habe und versuchte am Schluss sogar zu gewinnen. Die letzte Runde hat mir vielleicht doch ein bisschen was gefehlt. Ich habe das ganze Rennen alles gegeben und war in der letzten Runde nicht mehr so hellwach, wie ich das in einem normalen Rennen bin. Wäre ich etwas spritziger gewesen, hätte ich auch gewinnen können.»

Letztes Jahr begann Krummi die Saison mit dem zweiten Platz und dem Sieg in Australien, nach den beiden Überseerennen führte er die Weltmeisterschaft an. Im dritten rennen in Aragon stürzte r, kam aber trotzdem als Elfter ins Ziel und eroberte damit fünf WM-Punkte. In Assen wurde er dann erneut Zweiter – sein bis heute letzter Podestplatz.

Der 28-Jährige beklagte sich den Rest des Jahres, dass ihm das Gefühl für sein Motorrad abhandengekommen sei. Bei den bisherigen Wintertests zeigte sich Krummi in guter Form, er hat jetzt Manuel Cappelletti als Crew-Chief an seiner Seite. 2018 war der Italiener noch Crew-Chief von Patrick Jacobsen im ehemaligen Superbike-WM-Team Triple-M Honda.

«Mein letztjähriger Chefmechaniker und Elektroniker arbeiten jetzt für meinen Teamkollegen Federico Caricasulo», schilderte der WM-Vierte SPEEDWEEK.com. «Ich habe zwei neue Leute, Manuel und einen Elektroniker, der letztes Jahr bei GRT war. Sie haben das Ganze bei Tests in Cartagena und Jerez analysiert, jetzt habe ich ein besseres Gefühl für das Motorrad denn je. Ich weiß auch, wo die zwei Hauptprobleme lagen, über die Distanz bin ich momentan der Schnellste. Jetzt kann ich die Rundenzeiten etwas dosieren, letztes Jahr musste ich immer am Limit fahren. Und ich konnte nicht so schnell fahren wie die vorderen. Das ist erst der Anfang, ich muss den Einstellungen fürs Chassis und der Elektronik noch mehr Vertrauen schenken.»

Es ist ungewöhnlich, dass ein Fahrer das Personal austauscht, wenn die Motorradabstimmung nicht passt. Wieso dieser Schritt? Krummi: «Das sagte mir mein Gefühl. Mit Federico arbeiten sie sehr gut, er fährt auch sehr schnell. Für mich war es richtig, das zu machen. Manuel Cappelletti arbeitet sehr systematisch, so wie ich das mache. So fanden wir schnell heraus, wo die Probleme liegen, jetzt arbeiten wir an ihnen. Die zwei Jungs letztes Jahr haben mich einfach zu wenig verstanden.»

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