Gegenwind für Krummenacher: Crew-Chief widerspricht

Von Kay Hettich
Randy Krummenacher und sein Cheftechniker Manuel Cappelletti

Randy Krummenacher und sein Cheftechniker Manuel Cappelletti

Von der einseitigen Vertragsauflösung durch Randy Krummenacher von MV Agusta Reparto Corse wurde auch seine technische Crew überrascht. Der Cheftechniker des Schweizers kann das Vorgehen nicht nachvollziehen.

Es war ein Paukenschlag, als Randy Krummenacher am 10. Juli seine Trennung von MV Agusta Reparto Corse bekannt gab – und die vom aktuellen Supersport-Weltmeister vorgebrachten Gründe schlagen hohe Wellen. Krummenacher sprach von «schwerwiegenden Versäumnissen des Unternehmens, die sich negativ auf die Leistung, Professionalität, meinen Ruf sowie auf die persönliche Sicherheit auswirkten». Außerdem ließ der 30-Jährige durchblicken, dass seine MV Agusta F3 nicht nur unsicher sei, sondern auch nicht dem technischen Reglement entspreche.

Reaktionen kamen prompt und in vielfältiger Weise. Teamchef Andrea Quandranti kündigte rechtliche Schritte an; Teamkollege Raffaele De Rosa meinte, dass die Vorwürfe für ihn nicht nachvollziehbar seien.

Der Zürcher nahm seine gesamte Mannschaft nach der Weltmeistersaison von Yamaha zu MV Agusta mit: Crew-Chief Manuel Cappelletti, Daten-Techniker Alessandro Alvisi und Mechaniker Michele Tavolazzi. Unsere Kollegen von GPOne sprachen mit Cappelletti über die Krummenacher-Äußerungen.

«Ich bin enttäuscht und überrascht», sagte der Italiener. «Enttäuscht, weil ich trotz unseres Vertrauensverhältnisses davon aus den Medien erfahren habe. Überrascht, weil wir nach Problemen beim Misano-Test einen Plan zur Vorbereitung auf das nächste Rennen verabredet hatten.»

Zur Erinnerung: Wie SPEEDWEEK.com berichtete, kam Krummenacher wegen technischer Probleme beim Misano-Test kaum zum Fahren. Details wurden nicht genannt. In der Vergangenheit kam es bei der MV Agusta F3 häufiger zum Defekten, die Situation besserte sich aber zuletzt.

Dass die F3 «gefährlich» sei, will Cappelletti nicht stehen lassen.

«Da bin ich gänzlich anderer Meinung, zumal mein und das Anliegen aller Mechaniker immer war, Randy ein sicheres Motorrad zur Verfügung zu stellen. Beim Misano-Test fuhren wir nicht viele Runden, weil wir die Probleme zuerst lösen wollten. Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass er sich verletzt. In Australien hatten wir keinen Defekt, und die Rundenzeiten waren sehr gut!»

Die Krummenacher-Crew ist auch ganz persönlich vom Rückzug des Schweizers betroffen, da sie nun faktisch nicht mehr benötigt wird.

«Ich bin Randy gefolgt und habe einen Vertrag mit MV Agusta Reparto Corse», erklärte Cappelletti. «Wenn er nicht dabei ist, weiß ich nicht, was das Team plant. Entweder wird nur mit zwei Motorrädern weitergemacht oder ob ein Einsatz für ihn gesucht. Seine Crew muss warten, bis eine Lösung gefunden ist.»


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