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Philipp Öttl: Die AstraZeneca-Impfung haute ihn um

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl wollte die zwei Trainingstage der Italienischen Meisterschaft in Misano als Vorbereitung auf die an Pfingsten beginnende Supersport-WM nützen. Viel zum Fahren kam der Bayer aus dem Puccetti-Team nicht.

Der WM-Dritte Philipp Öttl bereitete sich in der Off-Season überwiegend auf eigene Kosten in Spanien auf die am nächsten Wochenende in Aragonien beginnende Weltmeisterschaft 2021 vor. Der Bayer trainierte in Valencia, Almeria und Jerez, zuletzt in Aragon und Navarra.

Am Donnerstag und Freitag war Öttl mit seinem Team Kawasaki Puccetti in Misano und nützte die freien Trainings und das Qualifying der Italienischen Meisterschaft zur zusätzlichen Vorbereitung.

Viel zum Fahren kam er nicht. «Ich bin am Mittwoch in der Früh von meinem Hausarzt mit AstraZeneca geimpft worden, den Termin konnte ich mir nicht aussuchen», erzählte Öttl SPEEDWEEK.com. «Am Abend haben mich die Impfreaktionen zerlegt. Am Donnerstag fuhr ich nur sechs Runden, am Freitagmorgen weitere sechs und dann das Qualifying. Dafür lief es eh gut, am Freitagmorgen war ich Erster und am Nachmittag Zweiter. Als ich mit dem weichen Reifen rausfuhr, fing es leider an zu regnen.»

Vor dem MotoGP-Auftakt Ende März in Katar wurde bis auf Ausnahmen das komplette GP-Fahrerlager mit Biontech geimpft, nur wenige klagten über nennenswerte Nebenwirkungen. Öttl hatte weniger Glück: «Ich wollte das mit dem Impfen hinter mich bringen, die Impfreaktionen waren nicht so lustig. Ich hatte alles, was man haben kann, wenn es dir schlecht geht: Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, übertrieben gesagt dachte ich, ich müsse sterben. Es war mir kalt und heiß und alles tat weh, mir ging es richtig schlecht. Ich war kraftlos und voll kaputt. Obwohl es heiß war, habe ich gefroren, am Donnerstag ging ich abends um 8 Uhr ins Bett. Am Freitag ging es mir dann wieder besser, auch wenn es nicht perfekt war. Mein Doktor sagte mir, dass wenn es einen so erwischt, dann hat man das ein oder zwei Tage, dann ist es erledigt. Bis Aragon bin ich wieder fit. Bei AstraZeneca kann es sein, dass es eine Reaktion auf die Erstimpfung gibt, vor allen bei jungen Leuten, sagte er.»

Im eng gestrickten WM-Kalender kann es sich keiner erlauben, wegen eines positiven Covid-19-Tests in Quarantäne zu müssen und nicht mitfahren zu dürfen. «Selbst wenn du nur in einem Rennen fehlst, kann das WM-entscheidend sein», weiß Öttl. Deshalb kommen die WM-Piloten an der Impfung kaum vorbei, welche laut Herstellern und offiziellen Prüfstellen nicht nur das Ansteckungsrisiko je nach Präparat um 70 bis 95 Prozent verringert, sondern auch den Krankheitsverlauf bei einer weiterhin möglichen Infektion abmildert.

Neben Öttl fuhren auch Manuel Gonzalez (Yamaha ParkinGO) und Niki Tuuli (MV Agusta) mit ihren WM-Maschinen, hinter diesen brauchte sich der Deutsche nicht verstecken. «Es hat gepasst», hielt Philipp fest. «Als ich in Misano ankam wusste ich, dass ich entweder nur ein bisschen oder gar nicht fahren werde. In den zwei Tagen wäre ich aber auch sonst nicht viel zum Fahren gekommen, das sind nur fünfmal 25 Minuten, das ist nichts. Da fährst du zwei Turns pro Session. Meine Rundenzeit war überraschend gut, das Gefühl auch, aber ich war nach drei Runden körperlich fertig.»

Kalender der Supersport-WM 2021, Stand 29. April:

21.–23. Mai Aragon/Spanien
28.–30. Mai Estoril/Portugal
11.–13. Juni Misano/Italien
23.–25. Juli Assen/Niederlande
06.–08. August Most/Tschechien
20.-22. August Navarra/Spanien
03.–05. September Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September Barcelona/Spanien
24.–26. September Jerez/Spanien
01.–03. Oktober Portimao/Portugal
15.–17. Oktober San Juan/Argentinien
12.–14. November Lombok/Indonesien

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