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De Seynes (Yamaha) poltert: «Wir werden bestraft»

Von Frank Weeink
Eric De Seynes, Präsident von Yamaha Motor Europa, hat kein Verständnis für die Reglements-Änderungen der Dorna in der Supersport-WM und kritisiert zugleich das mangelnde Engagement anderer Hersteller.

Yamaha dominiert seit fünf Jahren die Supersport-Weltmeisterschaft. 2022 beginnt jedoch eine neue Ära, in der neuen Saison gehen fünf Hersteller auf Punktejagd. Neben den klassischen 600-ccm-Motorrädern Yamaha R6 und Kawasaki ZX-6R sind dank eines neuen technischen Reglements nun auch die Ducati 955 V2, die Triumph Street Triple 765 RS sowie die MV Agusta F3 800 am Start der Supersport-WM.

Die bisherigen Motorräder werden unter weitgehend identischen Regeln antreten, das Reglement für die hubraumstärkeren Bikes wird neu geschrieben. Die FIM nennt diese Kategorie übergangsweise «Supersport-Next-Generation». Ab 2023 gelten dann die gleichen Regeln für alle Maschinen. Während nahezu alle Hersteller dem wohlwollend gegenüberstehen, hört man aus dem Yamaha-Lager kritische Töne.

«Ich verstehe nicht, warum die Dorna so viel Wert darauf legt, etwas am Reglement zu ändern», gibt Eric De Seynes, Präsident von Yamaha Motor Europa, zu verstehen. «Dass wir 22 von 23 Rennen gewonnen haben, lag nicht daran, weil wir das absolut beste Motorrad haben, sondern das liegt daran, dass wir als Hersteller die Teams und Fahrer unterstützen, von ganz unten in der Pyramide des Sports bis in die Startaufstellung der Weltmeisterschaft.»

«Beim letzten Saisonlauf in Indonesien kämpften Kawasaki, MV Agusta und Yamaha um die Podiumsplätze. Man konnte nichts von einem Leistungsunterschied sehen, es ist also kein Problem der technischen Regeln, sondern ein Motivationsproblem der Hersteller, sich in der Supersport-WM zu engagieren. Das ist es.»

«Man kann alle technischen Regeln ändern, aber das ist nicht das Problem», behauptet der 61-jährige Franzose. «Ich habe mit Vertretern von Honda gesprochen und sie gebeten, mit ihrer CBR600RR an der Supersport-WM teilzunehmen. Die Motorräder sind also vorhanden, aber einigen Herstellern scheint das egal zu sein. Ich mag diese Entwicklung nicht, wo bleibt da der Sport? Der Wert unserer Yamaha R6 beträgt ungefähr 13.000 Euro. Die Motorräder, die nun in die Supersport-WM kommen, kosten zirka 17.000 bis 18.000 Euro. Das sind schon fast 50 Prozent mehr. Das Gewicht beträgt vielleicht 20 Kilo mehr bei 155 PS. Das ist schon fast ein Superbike, wie soll damit ein 16-Jähriger das Fahren lernen?»

«Ich kann nicht verstehen, was das für eine Logik ist. Ich könnte jetzt über kommerzielle Interessen spekulieren, aber ich spreche lieber über Sport. Ich schütze den Sport und nicht Yamaha. Ich wäre mehr als glücklich, wenn Kawasaki zwei oder drei Teams anstelle von einem unterstützen würde und MV Agusta endlich Engagement zeigen würde. Wir von Yamaha unterstützen die Klasse und den Sport. Wir werden jetzt bestraft, weil es so viele Fahrer gibt, die auf unsere Fähigkeiten vertrauen. Ich würde das alles unterstützen, wenn es der Entwicklung des Sports dienen würde. In diesem Fall ist das aber nicht so.»

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