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Debakel: Ducati angelt sich großes Kawasaki-Talent

Kolumne von Ivo Schützbach
Adrian Huertas

Adrian Huertas

Während sich Yamaha seit Jahren um den eigenen Superbike-Nachwuchs bemüht und inzwischen auch Ducati, unternimmt Kawasaki diesbezüglich wenig. Deshalb laufen den Grünen immer wieder die Talente davon.

Yamaha hat über die Jahre eine Förderpyramide installiert, die von den nationalen R3-Cups über den europäischen R3-Cup, von nationalen 300er-Meisterschaften über die Supersport-300-WM bis zur Supersport-WM und in die Superbike-WM reicht.

Kawasaki hätte auf WM-Niveau die gleichen Möglichkeiten, die Japaner stellen ungefähr die Hälfte des Supersport-300-Feldes und haben auch in der Supersport-WM immer gute Fahrer und Teams.

Doch regelmäßig, wenn es um den Aufstieg in die Superbike-WM geht, agiert Kawasaki mit wenig Weitsicht und manchmal fehlt es auch an Fingerspitzengefühl. Als Toprak Razgatlioglu 2019 im privaten Kawasaki-Puccetti-Team eine starke Leistung zeigte und mit 13 Podestplätzen (2 Siege) WM-Fünfter wurde, hätte ihn Kawasaki für 2020 ins Werksteam transferieren können. Stattdessen setzten sie den Türken beim Suzuka Eight Hours auf die Ersatzbank, woraufhin sich dieser gekränkt abwandte und zu Yamaha ging, wo er 2021 Weltmeister wurde und die sechsjährige Erfolgsserie von Rea beendete.

Beim 20-jährigen Adrian Huertas ist die Ausgangsposition etwas anders. Er hatte zu Saisonbeginn in Australien einen schweren Sturz und verpasste neben den Rennen auf Phillip Island auch die folgenden in Indonesien. Zum Europa-Auftakt in Assen kehrte er zurück und eroberte seither mit der ZX-6R des Puccetti-Teams sieben Top-6-Platzierungen. Mit drei vierten Plätzen kratzte der Supersport-300-Champion von 2021 mehrfach am Podium. Sein Talent ist offensichtlich, seit der Verletzung von Can Öncü ist er Kawasakis bester Fahrer in der mittleren Hubraumkategorie.

Kawasaki ließ ihn für seinen Titelgewinn und seine vielversprechenden Leistungen in der Supersport-WM im August in Aragon das Superbike testen. Mit dem Qualifyer-Hinterreifen fuhr er eine starke Zeit, mit Rennreifen fehlte es ihm an Pace. Für die Superbike-WM ist er noch nicht bereit, den scheidenden Jonathan Rea kann er im Kawasaki-Werksteam nicht ersetzen.

Deshalb hätte Kawasaki Huertas überzeugen müssen, für sie noch ein Jahr Supersport-WM zu fahren und hätte ihn dann für 2025 ins Superbike-Werksteam befördern können. Diese Chance wurde vertan, womit der japanische Hersteller ein weiteres großes Talent verliert.

Adrian Huertas wird 2024 für das Supersport-WM-Team von Aruba.it Ducati fahren und dort zum Titelanwärter. Zeigt er jene Leistungen, die ihm alle im SBK-Fahrerlager zutrauen, hat er bei Ducati eine vielversprechende Zukunft und wird in absehbarer Zeit auf einem Superbike aus Borgo Panigale sitzen.


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