Weltmeister Michael van der Mark: 2015 Superbike-WM

1974 war es, als Henk van Kessel in der 50-ccm-Klasse letzter niederländischer Weltmeister wurde. Damals war Michael van der Mark noch nicht einmal ein Gedanke, er kam am 26. Oktober 1992 in der Käse-Stadt Gouda zur Welt. Seit heute haben die Niederländer wieder einen Champion. Einer, der es selbst noch nicht fassen kann.

«Mir ist noch nicht klar, was ich erreicht habe», sagte der überglückliche Youngster im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich sah Cluzel stürzen und wusste, dass ich Weltmeister bin. Aber ich kann es immer noch nicht glauben. Es war ein langer Weg bis hierher. Das war mein Traum, seit ich mit dem Rennsport begann. Jetzt wurde der Traum wahr. Sogar während des Rennens war ich nervös. Ich musste nicht gewinnen, wollte aber gewinnen. Ständig habe ich meine Denkweise geändert, deshalb sind mir einige dumme Fehler unterlaufen.»

Kennst du Henk van Kessel, deinen Vorgänger vor 40 Jahren? «Persönlich nicht, aber ich weiß, dass er der letzte Weltmeister war. Das ist unglaublich, so lange ist es her.»

Michael van der Mark wäre auch ohne den Crash von Cluzel Weltmeister geworden. Er ist der überragende Fahrer dieser Saison. Abgesehen von einem Sturz zu Saisonbeginn in Australien hat er jedes Rennen gewonnen oder wurde Zweiter. In seinen noch nicht ganz zwei Jahren in der Supersport-WM fuhr er in 20 Rennen elfmal aufs Podest, fünfmal als Sieger. Die Siege holte er alle 2014.

2015 wird er für Pata Honda Superbike-WM fahren, die Vertragsunterzeichnung erfolgt demnächst. «Ich muss mir wegen nächstem Jahr keine Sorgen machen», weiß van der Mark. «Als ich das erste Mal auf einem großen Motorrad saß, habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt, ich war auch gleich schnell. Ich mag die Geschwindigkeit und die Leistung, außerdem bin ich groß. Insgesamt kommt mir ein Superbike mehr entgegen.»