Deutsches Ducati-Werksteam: Podest trotz totem Vater

Von Ivo Schützbach
Drei Tage vor dem Rennen in Imola starb der Vater von Ondrej Jezek (Triple-M by Barni Ducati). Teamchef Matthias Moser konnte den Tschechen nach Rang 3 im Superstock-1000-Cup gar nicht genug loben.

Ondrej Jezek eroberte als Dritter von Imola den zweiten Podestplatz für das deutsche Ducati-Werksteam Triple-M by Barni, in der Gesamtwertung des Superstock-1000-Cups liegt der 26-Jährige hinter Lorenzo Savadori (Aprilia) und Roberto Tamburini (BMW) ebenfalls auf dem dritten Rang.

Jezeks Teamkollege Marc Moser wurde in Italien 14. «Ich tat mir extrem schwer, hatte die Strecke nicht mehr gut im Kopf», gab der Frankfurter zu. «Das Setting vom letzten Jahr hat überhaupt nicht gepasst, wir haben ganz anders angefangen. Ich war erst mal völlig durcheinander, das war wie eine neue Strecke.»

Obwohl er 2 sec schneller fuhr als im Vorjahr, kam Moser im Qualifying nur auf Startplatz 14, auf diesem Rang fuhr er auch im Rennen ein. Mit seiner Qualizeit wäre er im Vorjahr von Platz 4 losgebraust. «Die Competition dieses Jahr ist brutal hart», weiß der BWL-Student. «Im Rennen bin ich mit mir nicht ganz zufrieden, obwohl es Punkte wurden. Von der Performance hätte ich weiter vorne fahren können, ich habe es aber nie geschafft an den Leuten vorbeizukommen. In den letzten zwei Sektoren hatte ich Riesenprobleme, dort kann man aber am Besten überholen. Das war okay, aber nichts Besonderes.»

SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Mathias Moser über den Erfolg von Jezek.

Das war euer zweiter Podestplatz im dritten Rennen.

Darüber sind wir sehr glücklich. Natürlich wollten wir gewinnen, man kann die Leistung von Ondrej Jezek aber gar nicht hoch genug bewerten, am Donnerstag ist sein Vater gestorben. Dass er sich so motivieren konnte, die Pole-Position herausgefahren hat und im Rennen bis zum Schluss um den dritten Platz gekämpft hat, das ist Extraklasse.

Erst am Ende des Rennens hat man gesehen, dass die Luft komplett raus war. Auf dem Podest ist er beinahe umgefallen, er war fertig. Das kann man auch verstehen, das war eine sensationelle Leistung.

Wäre ohne diese Tragödie bei Jezek noch mehr gegangen?

Da bin ich mir nicht sicher. Wir hatten den Berg hoch, wo man richtig Power braucht, nicht die gliche Traktion wie Aprilia und Yamaha. Wir haben zwar genügend Leistung, aber Probleme damit, diese auf die Straße zu kriegen. Den Berg hoch hat die Wheelie-Kontrolle zu viel geregelt und zu viel Power weggenommen – das haben wir noch nicht ganz im Griff.

Savadori auf Aprilia und Tamburini auf BMW zeichnen sich als eure Hauptgegner ab. Hättest du nicht Yamaha stärker erwartet?

Die R1 ist ein sehr gutes Motorrad und die machen das auch alles sehr professionell. Aber es ist nun mal schwer, mit einem neuen Motorrad im ersten Jahr vorne zu fahren.

Was meinst du zur Leistung deines Sohnes Marc?

Er ist deutlich weniger erfahren und sicher 1,5 sec langsamer als Ondrej. Daran muss er arbeiten. Aber er fuhr 2 sec schneller als letztes Jahr, wir sind zufrieden mit ihm. In der ersten Runde hat er viele Plätze verloren, beim Start war er auch nicht gut. Das rächt sich in Imola sehr schnell, weil man schlecht überholen kann.

Habt ihr die kommenden Wochen einen Test angesetzt?

Jetzt fahren wir ja im 14-Tage-Abstand in Donington, Portimao und Misano, nachher haben wir einen geplant. Wir hoffen, dass wir in Jerez und Magny-Cours testen können. Und wir wollen zwei IDM-Läufe mitfahren, in Schleiz und Hockenheim.

In der Superbike- oder Superstock-Klasse?

Das wissen wir noch nicht, aber wahrscheinlich Superstock. Um aus unserem Motorrad ein Superbike zu machen, müssten wir viel Aufwand betreiben und dann auch testen. Da fahren wir lieber Superstock.

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