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Ducati-Junior-Team sinnlos: Wird es zugesperrt?

Von Ivo Schützbach
April 2018 kommt die Ducati-V4 auf den Markt, mit dieser darf in der Superstock-1000-EM aber nicht gefahren werden. Da es sich um die letzte Saison dieser Meisterschaft handelt, denkt Ducati über den Ausstieg nach.

Ein potentes Zwei-Mann-Team in der Superstock-1000-EM, wie es sich Ducati mit dem Aruba-Junior-Team leistet, kostet zirka 250.000 Euro pro Saison. Vorausgesetzt, Material und Infrastruktur sind vorhanden, das Team ist an ein großes wie das Ducati-Superbike-Werksteam angehängt und die Fahrer verdienen nichts oder kaum etwas.

Die IT-Firma Aruba war stets angetan von der Idee, neben dem Superbike-Werksteam auch eine Junior-Truppe zu unterstützen. Michael Ruben Rinaldi wurde diese Saison Meister, trotzdem steht das zukünftige Engagement in Frage.

Das hat zwei Gründe.

Erstens ist die Saison 2018 aller Voraussicht nach die letzte der Superstock-1000-EM. Das Reglement der Superbike-WM wird immer seriennaher und außerdem hat WM-Promoter Dorna ein Drei-Klassen System mit Supersport 300, Supersport 600 und Superbike etabliert – da ist Superstock 1000 überflüssig.

Und zweitens müsste Ducati mit der betagten 1199 Panigale R fahren, nächsten April kommt aber die neue V4 auf den Markt. Diese hat jedoch 1100 ccm und ist damit weder in der Superbike-WM noch in der Superstock-EM erlaubt.

Erst zum WM-Einstieg 2019 bringt Ducati eine spezielle Rennversion mit 1000 ccm.

«Wir haben noch nicht entschieden, ob wir 2018 ein Superstock-Programm haben», sagte Ducati-Manager Ernesto Marinelli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es ist aber schon so, dass nicht viel dafür spricht, wenn wir mit einem alten Motorrad fahren müssen und das neue bereits auf dem Markt ist. Andererseits kostet das Team Aruba vergleichsweise wenig Geld.»

Wie es mit Europameister Rinaldi weitergeht, ist ebenfalls unklar. Der 21-Jährige würde gerne für Barni Ducati Superbike-WM fahren. Doch Barni stellt mit dem ehemaligen Deutschen Meister Javier Forés als Gesamt-7. der laufenden Weltmeisterschaft den besten Privatier. Barnis Sponsoren erwarten ein Niveau, welches Rinaldi in seiner ersten WM-Saison kaum leisten kann.

Vieles deutet darauf hin, dass der Youngster nur dann für den Teamplatz in Frage kommt, sollte sich Forés zu einem anderen Team verabschieden. Das Dilemma des Spaniers: Eventuell könnte er woanders mehr Geld verdienen; ein besseres Motorrad als eine Werks-Ducati kann ihm derzeit aber niemand bieten.

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