Letztes Jahr der Superstock-1000-EM: Wieso sie stirbt

Kolumne von Ivo Schützbach
Das Superstock-Startfeld ist dieses Jahr mager

Das Superstock-Startfeld ist dieses Jahr mager

Das technische Reglement der Superbike-WM wurde immer seriennäher und damit die Superstock-1000-Klasse überflüssig. Promoter Dorna plant, die Stock-Teams anderweitig unterzubringen.

Bis inklusive 2015 gab es neben der Supersport-WM die Superstock-600-EM: Zwei 600er-Klassen, die sich nur durch den erlaubten Tuninggrad unterschieden. Als es kaum noch Unterschiede gab, wurde die Stock-Klasse beerdigt.

Gleich verhält es sich heute zwischen Superbike-WM und Superstock-1000-EM. Mit jedem Jahr, in dem das technische Reglement der Superbikes seriennäher wurde, kam die Superstock-Klasse ihrem Ende näher.

Seit 2017 gibt es in SBK die drei WM-Kategorien Superbike, Supersport 600 und Supersport 300. Sie gründen auf dem gleichen Drei-Klassen-Prinzip, wie es im Grand-Prix-Sport erfolgreich mit MotoGP und dem Unterbau Moto2 und Moto3 vorgemacht wurde.

Der Gedanke: Innerhalb der WM sollen sich die stärksten Piloten bis in die Königsklasse Superbike hocharbeiten, Quereinsteiger werden es zukünftig noch schwerer haben.

Die Superstock-1000-Klasse als Nachwuchspool ist bei diesem System überflüssig. Sie hat zunehmend die Unterstützung der Hersteller verloren, weil diese die Schlagkraft ihrer Serienmaschine in der viel medienträchtigeren Superbike-WM darstellen können.

Früher war das Argument pro Superstock, dass dort mit wirklichen Serienmaschinen gefahren wird. Doch für den Laien gibt es optisch keinen Unterschied zu den Superbikes und die Rundenzeiten unterscheiden sich nur um wenige Sekunden. Außerdem gibt es in der Superbike-WM mit Kostendeckeln für Bremsen, Federelemente, Elektronik und die Schwinge kaum noch Veränderungspotenzial. Die Verkleidung darf auch nur minimal modifiziert werden, Einheitsreifen von Pirelli gibt es seit 2004.

Seit Herbst 2017 ist klar: Diese Saison sehen wir zum letzten Mal die Superstock-1000-Klasse, SPEEDWEEK.com berichtete wiederholt darüber. Zwei Rennen vor Schluss führt Markus Reiterberger (alpha Racing Van Zon BMW) die Gesamtwertung mit 14 Punkten Vorsprung an.

Lediglich 19 Fixstarter haben sich 2018 für die Superstock-1000-EM eingeschrieben, im Vorjahr waren es noch 33. Mit Aprilia, BMW, Ducati, Kawasaki und Yamaha sind fünf Hersteller vertreten.

Promoter Dorna versucht, die besten Superstock-Teams für 2019 auf die drei WM-Klassen zu verteilen.

Triple-M ist bereits 2018 in die Superbike-WM aufgestiegen und bildet dort mit Fahrer Patrick Jacobsen das Satelliten-Team von Honda. Das Junior-Team von Aruba.it Ducati ist mit Michael Ruben Rinaldi ebenfalls aufgestiegen. Teamchef Werner Daemen plant mit BMW und Reiti diesen Schritt für 2019.

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