SMR Superstock 1000: Gelungene Revanche
Lorenz Sennhauser feiert seinen ersten Saisonsieg
Die Swiss Moto Racing-Piloten wurden in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben von einer illustren und starken Gaststarter-Gegnerschaft empfangen, denn am kommenden Wochenende steht in Oschersleben der dritte IDM-Lauf an. Viele IDM-Piloten liessen sich die günstige Gelegenheit zum Training bei perfekten Bedingungen nicht nehmen. Aus Schweizer Sicht war man natürlich gespannt darauf, wie sich die drei Top-Leute Jacques Schmid, Chris Burri und Lorenz Sennhauser (alle BMW) gegen die schnellen IDM-Leute schlagen würden. Zudem mussten Burri und Sennhauser unbedingt Punkte gegenüber dem in der Gesamtwertung klar führenden Schmid gutmachen.
Schmid gab sich recht gelassen, obwohl er im Training klar hinter Burri und Sennhauser klassiert war. «Die andern sind unter Druck, nicht ich», meinte der Meisterschaftsführende. «Ich darf keine Dummheiten machen und muss möglichst viele sichere Punkte nach Hause mitnehmen. Im Rennen ist sowieso immer alles anders.» Doch für einmal sollte sich der Routinier irren. Denn im Ziel des ersten Laufs war er aus Schweizer Sicht hinter Burri und Sennhauser exakt wie im Training «nur» Dritter. «Mein Freund Alain Andenmatten ist direkt vor mir gestürzt und hart aufgeschlagen, da habe ich sofort ein wenig Speed herrausgenommen. Erst als ich ihn zwei Runden später wieder auf den Beinen sah, war ich erleichtert und habe wieder richtig Gas gegeben. Aber da waren Burri und Sennhauser schon außer Reichweite.»
Sennhauser war mit dem zweiten Platz sehr zufrieden: «Nach den schwierigen Rennen in Brünn und Oschersleben lief es endlich wieder mal anständig. Zuerst wollte ich Burri, der einen Topstart erwischte, folgen, aber er war etwas zu schnell. Danach habe ich mein Rennen auf den fünf Sekunden hinter mir fahrenden Schmid ausgerichtet und Platz 2 gesichert.» Sieger Burri war von der Pace der IDM-Gäste beeindruckt: «Am Anfang konnte ich Nebel, Smrz und Jones folgen, aber nach wenigen Runden verlor ich den Anschluss. Die haben echt einen brutalen Zug drauf. Aber ich habe viel abgucken können; und vielleicht kann ich ja meinen Traum mal wahr machen und ein paar Rennen bei ihnen mitfahren. Aus SMR-Sicht ist das Punktemaximum natürlich optimal, zumal es einen Doppelsieg für unser Team gab.»
Auch im zweiten Lauf erwischte Burri den Start optimal und reihte sich hinter der IDM-Armada aus Nebel, Smrz, Glöckner, Jones und Vincon auf dem sechsten Rang ein. Aber Sennhauser und Schmid waren dicht in seinem Schlepptau. «Das Bike lief nicht ganz so optimal wie im ersten Rennen, das habe ich rasch gemerkt, weil ich die andern nicht abschütteln konnte», berichtete Burri später. «Ich habe mich lange gegen Sennhauser gewehrt. Aber irgendwann war es dann soweit und er hat sich vorbeigedrückt. Kontern konnte ich kaum, weil er auf der Bremse besser war. Na ja, Platz 2 ist auch in Ordnung und der Sieg bleibt ja im Team.» Sennhauser freute sich über den ersten Triumph in diesem Jahr: «Endlich hat es geklappt! Das Bike war genauso, wie ich es für meinen Fahrstil brauche. Ich konnte locker Slides fahren, das Ganze war enorm harmonisch. Ich fühlte mich jederzeit sicher und Herr der Lage. Vor allem im zweiten Teil des Rennens konnte ich meine Vorteile ausspielen und Burri noch fast zwei Sekunden distanzieren.»
Schmid kam auf dem dritten Platz in das Ziel. «Es hat gereicht, um hinterherzufahren, aber nicht zum Angreifen», gab Schmid zu. «Ich bin über das Alter hinaus, wo man unkontrollierte Risiken eingeht. Der Moment wird wieder kommen, wo die Limiten weiter gesteckt sind und ich angreifen kann. Ich bin zufrieden, weil ich heute das Maximum aus meinen Möglichkeiten herausgeholt habe. Auf schnellen, flüssigen Strecken wie Dijon und Hockenheim dürfte es dann wieder besser laufen.» Pech hatte Vincent Buclin. «Der Gasgriffgummi links hat sich gelöst, das war vor allem beim Anbremsen eine heikle Angelegenheit. Immerhin sah ich die Zielflagge, das ist auch was.» Im Titelrennen ist noch alles offen. Schmid führt mit 127 Punkten vor Burri mit 116 Zählern. Auch Sennhauser ist mit 99 Punkten noch lange nicht geschlagen. Quelle: www.swiss-moto-racing.ch