SMR Sachsenring: Zweimal Jacques Schmid

Von Andreas Gemeinhardt
Jacques Schmid

Jacques Schmid

Land unter am Sachsenring - Der Wettergott kannte zur zweiten SMR-Runde kein Erbarmen. Jacques Schmid triumphierte in beiden Superstock-1000-Rennen.

Am Samstag gab es zunächst noch einige trockene Stunden an der Grand-Prix-Strecke, am Nachmittag und am Renn-Sonntag regnete es nur einmal: Von früh morgens bis spät in die Nacht. Dazu war es bei teilweise böigem Wind mit nur fünf Grad über Null bitterkalt.

Nur wenige Runden konnten im ersten Training der SMR Superstock 1000 im Trockenen gefahren werden, dann setzte der Regen ein und liess bis am Sonntag abend nach dem Renntag nicht mehr nach. Bei diesen wenigen trockenen Runden zog sich das BMW-ASR-Duo Lorenz Sennhauser und Chris Burri am besten aus der Affäre. Doch zu mehr als einem Mittelfeld-Startplatz reicht es im Feld der insgesamt 36 Teilnehmer (DMV Rundstrecken Championship, Central European Motorcycle Championship, Swiss-Moto-Racing und die offene Moto1-Klasse fuhren gemeinsam) dennoch nicht. Auch der gemeinsam mit Burri mit je einem Sieg und einem zweiten Platz beim Auftakt in Brünn die SMR-Wertung anführende Jacques Schmid musste sich weit hinten einreihen.

Das Superstock-1000-Rennen musste nach einem Crash bereits nach einer Runde abgebrochen und neu gestartet werden. Während Thomas Müller (D/Honda) und Pawel Szopek (PL/Yamaha) davonzogen, hielt Jaques Schmid mit der BMW problemlos den dritten Platz Platz als bester SMR-Fahrer. «Ich wollte die maximale Punktzahl», sagte Schmid nach dem Rennen. «Es wäre noch schneller gegangen, aber ich wollte die Reserven nicht auspacken. Ich fahre einen weichen, runden Stil, das kommt mir im Rennen entgegen. Man darf das Motorrad bei solchen Bedingungen zu nichts zwingen. Das Set-up und die Abstimmung der Elektronik waren perfekt.»

Zweiter wurde der 23-jährige Rick Gattiker mit seiner Yamaha R1. «Schade, dass nach einer Runde abgebrochen wurde, ich hatte einen Topstart und war bereits Fünfter», meinte Gattiker. «Nachher lief es weniger gut, ich musste mich erst durch das Feld kämpfen. Da war Schmid leider bereits auf und davon. Von den Rundenzeiten her hätte ich mit ihm mithalten können. Aber klar, es war extrem rutschig, ich musste einiges riskieren.» Überraschender Dritter wurde der Vincent Buclin, der mit seiner wieder zusammengeflickten Honda das BMW-Duo Burri und Sennhauser noch auf die Plätze 4 und 5 verdrängen konnte

Im zweiten Rennen preschte Gattiker vor Schmid in die erste Rechtskurve nach dem Start. Doch schon nach wenigen Runden übernahm Schmid erneut die Führung. Gattiker konnte bis am Ende des Rennens den Anschluss halten, doch eine Schlussattacke startete er erstaunlicherweise nicht mehr. «Ich wusste gar nicht, dass das Schmid war vor mir», ärgerte sich der Yamaha-Pilot im Ziel. «Ich dachte, das sei ein Open-Pilot aus einer andern Meisterschaft. Denn unter seinem Heck prangte eine weisse 7 ohne vorgeschriebenen roten Hintergrund. Und weil Schmid wie die meisten eine Regenkombi übergezogen hatte, erkannte ich ihn nicht. Dumm gelaufen, da wäre ein Sieg in Reichweite gelegen. Ich habe mir überlegt, einen technischen Protest einzureichen, aber ich hätte keine Chance gehabt. Und Schmid hat das ja nicht absichtlich gemacht.»

Schmid selbst war erstaunt über Gattikers Aussagen: «An so was hätte ich nicht mal im Traum gedacht, aber jetzt kann ich es auch nicht mehr ändern. Das tut mir echt leid. Ich habe ihn nach wenigen Runden überholt, weil er ziemlich eigene Linien fuhr und ich nicht von nachfolgenden Fahrern geschnappt werden wollte. Ich hatte noch Reserven, denn mein Motorrad, das mir neuerdings Daniel Moser von Moto Performance vorbereitet, war hervorragend abgestimmt.» Wie im ersten Lauf gab es einen dritten Platz für Vincent Buclin. Burri und Sennhauser mussten ohne Podestplatz abreisen. Burri landete wie im ersten Rennen auf dem vierten Rang. Sennhauser rutschte nach sehr gutem Start aus, fuhr das Rennen aber dennoch zu Ende und ging dann schnurstracks ins Medical Center, um sich seine verletzten Rippen genauer untersuchen zu lassen.

Dank seiner beiden Siegen führt nach vier von zwölf Rennen Schmid die SMR Superstock 1000-Gesamtwertung mit 95 Punkten klar an, gefolgt von Chris Burri mit 71 Zählern. Lorenz Sennhauser (54 Punkte) liegt hinter Buclin (56 Punkte) nur noch auf dem vierten Rang. Quelle: www.swiss-moto-racing.ch

SMR Superstock 1000 Sachsenring - Rennen 1: 1. Jacques Schmid (CH/BMW) 20:01,357, 2. Rick Gattiker (CH/Yamaha) + 26,391, 3. Vincent Buclin (CH/Honda) + 55,919, 4. Chris Burri (CH/BMW) + 1:14,632, 5. Lorenz Sennhauser (CH/BMW) + 1:19,933.

SMR Superstock 1000 Sachsenring - Rennen 2: 1. Schmid 21:46,832, 2. Gattiker + 0,949, 3. Buclin + 34,661, 4. Burri + 58,191, 5. Sennhauser + 1:39,374.

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