Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

SX Paris: Eli Tomac gewinnt knapp vor Ken Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Eli Tomac gewann vor Ken Roczen und Justin Brayton

Eli Tomac gewann vor Ken Roczen und Justin Brayton

Mit einem 1-2-1-Ergebnis gewann US-Supercross-Champion Eli Tomac (Yamaha) beim Supercross in Paris die Gesamtwertung am Samstag knapp vor Ken Roczen (Honda/3-1-2), der am Anfang einen taktischen Fehler beging.

Der deutsche Supercross-Weltmeister Ken Roczen (Honda) brannte nach der spektakulären Eröffnungs-Show des 39. Pariser Supercross im Superpole-Event die schnellste Rundenzeit in den Boden. Damit konnte er sich für das erste Sprintrennen den besten Startplatz aussuchen. Die Wahl des Startplatzes zum ersten Rennen war einer der wenigen taktischen Fehler des Deutschen. Roczen platzierte sich nicht wie erwartet am ersten Gate innen, sondern ließ neben sich 2 Plätze frei. Diese nahmen sich entsprechend der Rangordnung der Superpole US-Champion Eli Tomac (Yamaha) und Justin Brayton (Honda). Diese beiden schossen dann auch direkt vor Roczen in die erste Kurve, so dass dem Deutschen in diesem kurzen Sprint nur Rang 3 blieb.

Nach dem Start zum zweiten Sprintrennen kollidierte Roczen in der ersten Kurve mit seinem Honda Genuine Teamkollegen Justin Brayton, der zu Boden ging. Der Deutsche ging beherzt zur Sache und trickste in der Anfangsphase Leader Tomac aus, übernahm die Spitze und konnte Tomac immer wieder die Tür zuschlagen, wenn er von hinten attackierte. In diesem Rennen stürzte Marvin Musquin (KTM) gleich zweimal, wodurch er auf Rang 10 zurückfiel. Damit waren die Hoffnungen des Lokalmatadoren verpufft.

Beim Start zum Finale platzierte sich Roczen diesmal ganz innen am linken Rand der Startmaschine. Doch leider kam er diesmal zu langsam aus dem Gate heraus und wurde schon vor der ersten Kurve abgedrängt. Von P6 aus kämpfte sich der Thüringer aber in der Anfangsphase des Rennens schnell nach vorn. Roczen konnte besonders in den Whoops überzeugen. An dieser Streckenpassage ließ er einen Kontrahenten nach dem anderen stehen, darunter Fahrer wie Aranda, Webb und später auch Musquin. Nachdem Roczen am Franzosen Musquin vorbei war und P2 erreicht hatte, war Tomac an der Spitze schon 5 Sekunden enteilt. Dennoch konnte Ken Roczen mit einer technisch brillanten Fahrt und konstant niedrigen Rundenzeiten sukzessive die Lücke schließen und befand sich in der vorletzten Runde direkt an Tomacs Hinterrad. Am Ende ging dem Deutschen die Zeit aus und er fand keine Möglichkeit, das entscheidende Überholmanöver zu platzieren. Tomac gewann das letzte Rennen des Abends mit einem knappen Vorsprung von 0,8 Sekunden vor Roczen. Mit diesem 1-2-1-Ergebnis wurde Tomac schließlich auch Samstagssieger vor Roczen (3-1-2) und Brayton (2-7-4).

Ken Roczen war den ganzen Samstag-Abend über glänzend aufgelegt. Seine einzigen Schwachstellen waren die Starts. Wäre Roczen besser vom Start weggekommen, so hätte er sich die Energie für die zahlreichen Überholmanöver sparen können. Für US-Supercross-Champion Tomac war der knappe Samstags-Erfolg allerdings auch keine Spazierfahrt. Am Sonntag geht es in der La Defense Arena von Paris weiter. Die Ergebnisse beider Tage werden dann am Sonntag-Abend zusammengezählt, wenn am Ende der König von Paris gekrönt wird.

Supercross Paris, Samstag SX1:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 1-2-1
2. Ken Roczen (D), Honda, 3-1-2
3. Justin Brayton (USA), Honda, 2-7-4
4. Cooper Webb (USA), KTM, 5-3-5
5. Cedric Soubeyras (F), Honda, 6-4-6
6. Marvin Musquin (F), KTM, 4-10-3
7. Gregory Aranda (F), KTM, 9-5-8
8. Maxime Desprey (F), Yamaha, 8-9-7
9. Julien Roussaly (F), Yamaha, 11-6-9
10. Anthony Bourdon (F), Yamaha, 12-8-10

Die SX2-Klasse wurde vom Amerikaner Chris Blose (Kawasaki) dominiert, der die beiden Sprintrennen und das Finale gewinnen konnte. Er gewann die Samstagswertung der SX2-Klasse vor dem Amerikaner Jace Owen (Honda) und dem Franzosen Yannis Irsuti (Kawasaki).

Supercross Paris, Samstag SX2:

1. Chris Blose (USA), Kawasaki, 1-1-1
2. Jace Owen (USA), Honda, 3-2-2
3. Yannis Irsuti (F), Kawasaki, 2-3-5


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