KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ken Roczen (Honda) schreibt in Paris Geschichte!

Von Thoralf Abgarjan
Mit Siegen in allen drei Rennen holte Ken Roczen (Honda) als erster Deutscher den Titel «König von Paris». Der Thüringer bezwang US-Champion Eli Tomac (Yamaha) in allen drei Sonntagsrennen.

Mit seinem heutigen Triumph von Paris schrieb Ken Roczen erneut Geschichte: Erstmals gewann ein Deutscher das legendäre Supercross von Paris in der Königsklasse! Den Prinzentitel der SX2-Klasse hatte Brian Hsu im Jahre 2019 gewonnen.

Im entscheidenden SX1-Finale des Sonntags setzte sich Supercross-Weltmeister Ken Roczen (Honda) erneut gegen US-Champion Eli Tomac (Yamaha) durch. Bei seinem bisher ersten Auftritt in Paris konnte sich der Deutsche am Sonntag schadlos halten. Er brannte schon in der Superpole die schnellste Rundenzeit in den Boden der La Defense Arena und gewann danach alle 3 Sonntagsrennen.

Nachdem Ei Tomac (Yamaha) die Gesamtwertung am Samstag knapp vor dem Deutschen gewonnen hatte, konnte Roczen am Sonntag den US Champion gleich zweimal überholen. Tomac ließ seinerseits nichts unversucht, kämpfte energisch und setzte im längsten Rennen des Abends auf seine Fitness, doch Roczen fand auch am Ende des Tages von Paris immer wieder eine Antwort, sobald Tomac in die Nähe seines Hinterrades kam.

Sein Sieg in Paris hat noch eine weitere wichtige Facette: Ken Roczen bewies mit seiner Leistung, dass er - allen Unkenrufen zum Trotz - der würdige Supercross-Weltmeister des Jahres 2022 ist.

Nach dem Start zum entscheidenden Finale ging es wieder extrem eng zu. Tomac und Roczen überquerten die Holeshotlinie im Parallelflug, doch Roczen setzte sich sofort entschlossen durch. Besonders in der Waschbrettsektion überzeugte der Thüringer und die Sprungkombinationen gelangen ihm über die gesamte Renndistanz in meisterhafter Präzision.

Tomac war nach dem Rennen etwas zerknirscht, aber auch er zeigte seine Klasse eindrucksvoll: Roczen und Tomac fuhren besonders im Finale von Paris in ihrer eigenen Liga und distanzierten des Rest des Feldes um satte 14 Sekunden.

Am Ende des Wochenendes von Paris lagen alle Top-Favoriten vorn. Cedric Soubeyras (Honda) war am Sonntagmorgen im Training heftig abgeflogen und startete angeschlagen in die Sonntagsrennen, hielt sich aber auf Gesamtrang 6 erstaunlich gut. Auch der inzwischen 33-Jährige Gregory Aranda (KTM) zeigte auf Gesamtrang 7 eine bemerkenswerte Leistung. Justin Brayton (Honda) wurde am Ende Gesamt-Dritter. Brayton ist inzwischen sogar schon 38 Jahre alt und hat am Ende Cooper Webb und Marvin Musquin klar distanziert.

Mit seinem Sieg von Paris beendet Ken Roczen die Saison 2022 mit einem weiteren Highlight. Nun bleibt es spannend, mit welchem Motorrad und für welches Team er in der kommenden Saison in den USA antreten wird. Physisch befindet er sich derzeit auf Top-Level. Bei seinem Ausflug nach Paris begleitete ihn seine Ehefrau Courtney und Sohn Griffin. Die Reise hat sich zweifellos gelohnt.

Supercross Paris, Sonntag SX1, Finale:

1. Ken Roczen (D), Honda
2. Eli Tomac (USA), Yamaha
3. Justin Brayton (USA), Honda
4. Marvin Musquin (F), KTM
5. Cooper Webb (USA), KTM
6. Cedric Soubeyras (F), Honda
7. Gregory Aranda (F), KTM
8. Anthony Bourdon (F), Yamaha
9. Maxime Desprey (F), Yamaha
10. Kevin Moranz (USA), KTM

Gesamtwertung SX1, King of Paris:

1. Ken Roczen (D), Honda, 9, (3-1-2-1-1-1)
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 11, (1-2-1-3-2-2)
3. Justin Brayton (USA), Honda, 24, (2-7-4-5-3-3)
4. Cooper Webb (USA), KTM, 26, (5-3-5-4-4-5)
5. Marvin Musquin (F), KTM, 28, (4-10-3-2-5-4)
6. Cedric Soubeyras (F), Honda, 34, (6-4-6-6-6-6)
7. Gregory Aranda (F), KTM, 45 (9-5-8-8-8-7)

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