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Ken Roczen: «Vielleicht bin ich der erste Privatier»

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen bei seinem Interview in London

Ken Roczen bei seinem Interview in London

Am Rande der Supercross-WM in Cardiff gab Ken Roczen ein längeres Interview, in dem er auch über seine Zukunftspläne spricht. Der Deutsche will noch zwei Jahre fahren und notfalls auch als Privatfahrer an den Start gehen

Seine Reisen zu den Rennen der Supercross-WM nach Europa und jetzt nach Australien haben Ken Roczen offensichtlich gutgetan. Bei seinem Aufenthalt in London entstand ein 20-minütiges Interview, in dem der Deutsche einen weiten Bogen von seinen ersten Fahrversuchen als zweijähriges Kind auf der heimischen Strecke von Vater Heiko Klepka in Mattstedt bis heute schlägt. Er erinnert sich an seine ersten Rennen in den USA bei den Mini Olympics, an seine Erfolge im ADAC Masters Cup, die Zeit in der WM und seine ersten Erfahrungen im US-Supercross.

«Damals fiel mir alles zu», erinnert er sich.«Heute muss ich viel härter für den Erfolg arbeiten, aber an meinem Willen und an meiner Einstellung hat sich absolut nichts geändert.» Seine Teilnahme an der Supercross-WM hat der Deutsche nicht bereut: «Es war genau der richtige Zeitpunkt. Ich hätte ja einen neuen Vertrag haben können [Anm. mit HRC], aber ich wollte diese Serie fahren. Es war die Gelegenheit, wieder außerhalb der USA Rennen und hier in Europa vor den Fans zu starten.»

Mit der Arbeit des australischen Teams Honda Genuine zeigt sich Roczen sehr zufrieden: «Es ist erstaunlich, was das Team in dieser kurzen Zeit geschafft hat.»

«Aus guten Gründen habe ich ein Werksteam verlassen», erklärte der Deutsche seine Entscheidung. «Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich auch in einem Privat-Team gewinnen kann. Es gibt sogar einige Vorteile: Man kann sich das Setup sehr viel freier gestalten und die ganze Truppe, die um mich herum arbeitet, ist siegeshungrig. Sie sind bereit, alles zu tun. Das ist ein Bonus.»

Roczen spricht im Interview auch über seine Zukunft nach der Supercross-WM: «Viele Leute dachten, dass ich nach diesem Jahr erledigt sei. Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich eine schwierige Zeit hinter mir habe. Jetzt konzentriere ich mich auf die Rennen der Supercross-WM und gleichzeitig stecke ich mitten in den Vorbereitungen der Supercross- und Motocross-Saison für die kommenden zwei Jahre. Ich arbeite hart an meinem Körper. Ich will auf jeden Fall noch zwei Jahre weitermachen. Ich weiß noch nicht, in welchem Team das sein wird, aber nach dieser Supercross-WM werde ich mir ein Bike schnappen und notfalls starte ich eben in Anaheim-1 als Privatier. Soweit ich weiß, hat noch nie ein Privatier das Rennen in Anaheim-1 gewonnen. Vielleicht werde ich ja der erste Sieger sein.»

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