Supermoto-DM Eger: Der Sieger bekam keine Punkte

Von Thomas Deitenbach
In Tschechien waren einige Zuschauer erlaubt

In Tschechien waren einige Zuschauer erlaubt

Der souveräne Doppelsieg von Marc-Reiner Schmidt (Honda) beim Auftakt der Supermoto-DM in Eger (Cheb) blieb unbelohnt; Steffen Albrecht und Max Banholzer (beide Husqvarna) heimsten die volle Punktzahl ein.

Marc-Reiner Schmidt, der Deutsche Meister von 2018, startet in dieser Saison mit italienischer Lizenz. Bei der Abnahme fehlte die nötige internationale Freigabe, die gab es nur in italienisch auf dem Handy, somit durfte er nur außerhalb der Meisterschaftswertung mit einer V-Lizenz an den Start gehen.

Im Qualifying reichten Schmidt vier Runden, um seine Polezeit zu setzen. Dahinter tobte ein heißer Kampf. Max Banholzer, sein Bruder Peter und Steffen Albrecht waren die Kandidaten für Reihe 1. Bis sich Meister Jan Deitenbach in der letzten Sekunde noch zwischen die Banholzer-Brothers auf Platz 3 quetschte. Schmidt zeigte sich am Abend im Paddock-Talk gelassen: «Klar, die Nummer mit der Lizenz ärgert mich schon. Aber da für mein italienisches Team die dortige Meisterschaft Priorität hat, könnte ich nach derzeitigem Stand nicht alle Rennen in Deutschland fahren.»

Der Holeshot zum ersten Rennen ging knapp an Schmidt vor Deitenbach, dahinter setzte sich auch Albrecht aus Reihe 2 gegen die Banholzer-Brüder durch. Während Schmidt wie erwartet enteilte, kam es dahinter zu einem spannenden Kampf. Deitenbach hatte die Meute im Nacken, die aber trotz teilweise lautstarker Artikulationen keinen Weg am Meister vorbeifanden. Bei Halbzeit hatte Deitenbach einen kleinen Fehler nach dem Offroad-Teil: Er versuchte, sich die Verfolger durch Einbremsen in den Spitzkehren vom Leib zu halten, aber dabei schlüpfte Albrecht durch. Dieser sicherte sich somit Platz 2, während Deitenbach danach fehlerlos blieb und knapp Platz 3 vor Max und Peter Banholzer ins Ziel brachte. Dahinter dann Peter Mayerbüchler (Yamaha) und mit etwas Abstand Vizemeister Simon Vilhelmsen (DK/Husqvarna). Der Däne vollbrachte eine echte Energieleistung, denn erst zehn Tage zuvor hatte er sich bei einem Sturz das Brustbein gebrochen! Auf Rang 8 überraschte Endurance-WM-Pilot Toni Finsterbusch, der zusammen mit seinen Straßenrenn-Kollegen Jan-Ole Jähnig (Supersport-WM 300) und Julian Puffe (Superbike IDM) erstmals einen Gaststart im Supermoto absolvierte.

Lauf 2 war für die Zuseher auf den ersten Blick nicht ganz so spannend, wartete dafür aber mit einigen Überraschungen auf. Schmidt holte von der Pole wieder den Holeshot und zog davon. Dahinter kam Max Banholzer diesmal etwas besser davon und lieferte sich mit Deitenbach ein beinhartes Dragrace bis zum Eingang des Offroad-Teils. Dort hatte er die bessere Innenlinie und ging vorbei, während Deitenbach etwas weit ging und dabei auch noch Albrecht vorbeilassen musste. Der kam aber nicht so recht in Fahrt und musste sich in den ersten beiden Runden heftiger Angriffe von Deitenbach erwehren. Doch dann rutschte Deitenbach mit etwas zu viel Speed über den großen Anlieger im Offroad. Obwohl er nicht stürzte, war das Rennen für den Husqvarna-Piloten gelaufen. Denn aus dem dichten Buschwerk kam er nicht alleine auf die Strecke zurück. Erst als Streckenposten und der Sportkommissar ihm den Weg freiräumten, konnte er zurück auf den Track, als das Feld schon lange enteilt war – nur Platz 14. Vorne schienen die ersten drei Plätze klar, bis Albrechts Maschine zwei Runden vor dem Ende ins Stottern geriet. Verzweifelt mühte sich der Ex-Motocrosser um den Kurs, musste aber am Ende enttäuscht seinen sicheren Podestplatz an den überglücklichen Vilhelmsen abtreten. Auch Mayerbüchler huschte noch vorbei, es folgte Albrecht vor Peter Banholzer, der bereits in der Anfangsphase ausgerutscht war. Jähnig war diesmal mit Rang 9 der beste Straßenrennfahrer, nachdem Finsterbusch zu Boden gegangen war und dabei die Bremse beschädigte.

So darf der junge Max Banholzer beim nächsten Rennen mit dem Red-Plate des Meisterschaftsspitzenreiters an den Start gehen. Das findet allerdings erst nach der planmäßigen Sommerpause Anfang September statt – sofern nicht Corona einen Strich durch die Rechnung macht.

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